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Bibel/Sonst nichts? (Sola scriptura): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Oktober 2013, 13:40 Uhr
Die Bibel und sonst nichts?
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Kritik
Kritiker behaupten, die Bibel enthalte alles nötige oder wesentliche Wissen, um Erlösung sicherzustellen. Daher sind solche Dinge wie heutige Propheten oder zusätzliche heilige Schrift (wie das Buch Mormon) unnötig oder sogar gotteslästerlich.
Die Bibel selbst behauptet nirgends, sie sei ausreichend oder vollständig. Außerdem sind die Tausenden christlichen Konfessionen und Gruppen ein leuchtendes Zeugnis dafür, dass die Bibel nicht ausreichte, um Einigkeit unter den Christen bezüglich der rechten Vollmacht, der Lehre oder der Praktiken zu schaffen. Kritiker möchten uns davon überzeugen, dass ihre Lesart der Bibel die richtige sei, das bedeutet aber, das wir einen anderen Maßstab anwenden müssen. Man kann nicht ihre Lesart der Bibel dazu verwenden, ihre Lesart der Bibel als die richtige zu bestätigen.
Unter der Christenheit gibt es auch keine Einigkeit darüber, was den „wahren” Kanon der Bibel bildet. Wieder ist ein anderer Maßstab nötig, um zu bestimmen, welche Bibel die „wahre” oder „fehlerlose” Version ist.
Es gibt auch noch andere Schriften, denen die Bibel selbst autoritativen Charakter zubilligt, doch gibt es diese Bücher nicht in unserem gegenwärtigen Bibelkanon. Entweder ist die Bibel in der Beziehung im Irrtum, dass sie diese Schriften als autoritativ bezeichnet oder gewisse heutige Christen sind damit im Irrtum, dass sie die Bibel als vollständigen Bericht von allen Worten, die Gott zu seinen Kindern gesprochen hat, betrachten.
Die Heiligen der Letzten Tage wollen die Bibel nicht abwerten oder auf ihre Fehler aufmerksam machen. Sie betrachten sie als einen inspirierten Band Heiliger Schrift von großem Wert. Sie anerkennen aber auch, dass es einige Fehler und Widersprüche in der Bibel gibt, die die Folge menschlicher Irrtümer oder Verfälschungen sind. Diese vermindert ihrer Einschätzung nach den Wert der Bibel nicht, stellt aber jede Behauptung ihrer „Unfehlbarkeit” in Frage.
Der frühe HLT-Führer George Q. Cannon sagte:
- Dieses Buch [die Bibel] ist von unschätzbarem Wert. Sein Wert kann durch nichts, wodurch bei den Menschen Werte festgelegt werden, zum Ausdruck gebracht werden... Den Heiligen der Letzten Tage sollte es immer ein kostbarer Schatz sein. Über alle Menschen, die jetzt auf Erden sind hinaus, sollten sie es schätzen, und zwar aus dem Grund, dass von seinen Seiten, von den Lehren, die ihre Schreiber niederlegten, aus dem Inbegriff des Planes der Erlösung, der uns dort gegeben wird, beziehen wir den höchsten Trost, erlangen wir die größte Stärke. Es ist als ob ein steter Brunnen seine Ströme lebendigen Wassers aussendet, um alle Seelen zu befriedigen, die seine Seiten durchforschen.[1]
- Wir sind nicht dazu berufen, die Irrtümer von Übersetzern zu lehren, sondern die Wahrheit des Wortes Gottes. Es ist unsere Mission, im Herzen unserer Kinder Glauben an die Offenbarungen von Gott zu entwickeln. „Wie kann das am besten erreicht werden?” ist die Frage, vor der wir stehen. Gewiss nicht dadurch, dass wir Zweifel betonen, Schwierigkeiten schaffen oder Verneinungen lehren... Der Satz in den Glaubensartikeln bezüglich der Fehler in der Übersetzung der Bibel war nie dazu gedacht, uns dazu zu ermutigen, unsere Zeit dafür zu verwenden, diese Fehler auszuforschen und sie zu studieren, sondern um den Gedanken zu betonen, dass es die Wahrheit ist, und nur die Wahrheit, die die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage akzeptiert, ganz egal, wo sie zu finden ist. [2]
Zusammenfassend gesagt, Fehlerlosigkeit und Vollständigkeit zu behaupten
- ist keine biblische Lehre
- war nicht ausreichend, um das Entstehen eines breiten Spektrums von Bibelauslegungen und christlichen Praktiken zu verhindern, und alle können nicht richtig sein.
- missachtet, dass die Christenheit über den biblischen Kanon nicht einig ist und missachtet nichtkanonische Bücher, die die Bibel selbst als autoritativ bezeichnet.
- missachtet, dass die Bibel einige Irrtümer und innere Widersprüche enthält.
Dennoch, die HLT schätzen die Bibel. Jene, die etwas anderes behaupten, irren sich. Wie Elder Neal A. Maxwell sagte:
- Gelegentlich lassen einige in der Kirche den gerechtfertigten Vorbehalt „soweit richtig übersetzt” bezüglich der Bibel ihren Jubel über das Neue Testament dämpfen. Die Ungenauigkeit irgend einer Übersetzung darf jedoch nicht unsere Wertschätzung für das machtvolle Zeugnis und die hinreichende Historizität des Neuen Testaments vermindern...
- Wenn wir also die Seiten des kostbaren Neuen Testaments lesen und die Seiten umwenden, gibt es ein kaum hörbares Rascheln wie das leise Berühren durch den Geist, etwas das 'mit der Hilfe des Geistes beurteilt' werden muss (1. Korinther 2:14) Die bezeugenden Worte kamen zu uns, nicht langsam, mühevoll oder in zweifelhafter Weise durch die Korridore der Jahrhunderte, sondern rasch, sicher und klar. Auf den Schwingen des Geistes erklären diese wiederum von neuem: „JESUS LEBTE; JESUS LEBT!” [3]
Fußnoten
- [back] George Q. Cannon, "The Blessings Enjoyed Through Possessing The Ancient Records, etc.," Journal of Discourses, reported by Geo. F. Gibbs, John Irvine, and others, (8 May 1881), Vol. 22 (London: Latter-day Saint's Book Depot, 1882), 261–262.
- [back] George Q. Cannon, The Juvenile Instructor (1. April 1901): 208
- [back] The New Testament—A Matchless Portrait of the Savior, Ensign ?? (kursiv im Original)