
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
< Bibel
Im Englischen verwendet die Kirche immer noch die „Autorisierte Version” (King James Bibel) „als die offizielle Bibelübersetzung obwohl moderne Übersetzungen leichter zu lesen und auch genauer sind und Erkenntnisse aus später entdeckten Manuskripten einschließen.
Kritiker beklagen manchmal, dass der achte Glaubensartikel: „Wir glauben, dass die Bibel, so weit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist”, bedeuten würde, dass die HLT der Meinung wären, dass Bibelübersetzer versuchten, die Wahrheit Gottes zu verbergen.
(Dieses Problem ist im deutschen Sprachraum wenig relevant, da die Kirche hier die nach modernen Erkenntnissen sorgfältig erstellte Einheitsübersetzung der Bibel benutzt. Vor ihrer Veröffentlichung wurde die revidierte Lutherübersetzung verwendet.)
Bill McKeever and Eric Johnson, Mormonism 101. Examining the Religion of the Latter-day Saints (Grand Rapids, Michigan: Baker Books, 2000), Kapitel 7
Einige Gründe für die Verwendung der King-James-Version (KJV) als offizielle Bibelausgabe sind:
Jedoch gibt es nichts in der Kirchenpolitik oder in der offiziellen Lehre der Kirche, das den Mitglieder verbietet, andere Bibelübersetzungen für ihr persönliches Studium zu lesen. Viele tun das.
Die Kritiker McKever und Johnson schreiben über die Haltung der HLT:
Das ist natürlich nur teilweise richtig. Betrachten wir zum Beispiel die „New Living Translation”. In deren Einführung lesen wir folgendes:
Kurz vorher haben sie eine Tendenz in der Übersetzung zugegeben. Diese Übersetzung wurde angefertigt von „neunzig evangelikalen Gelehrten … beauftragt 1989 mit der Überarbeitung der „Living Bible” zu beginnen.” Das ist fein, wenn man evangelikal ist. Wenn man das aber nicht ist, zeigt die Übersetzung ganz klar eine Bevorzugung gewisser Übersetzungsmöglichkeiten. Die King James Version, die neue Internationale Version, und alle anderen Übersetzungen gehen an die Übersetzung von einem bestimmten theologischen Blickwinkel an den Text heran. Einige werden mehr als andere kritisiert (wie die Neue Weltübersetzung der Zeugen Jehovas). Die HLT-Kirche hat die King-James-Version als offizielle Bibelversion ausgewählt. Das hat einen zweifachen Grund. Erstens ist es eine geachtete und leicht zugängliche Übersetzung (wenn auch etwas alt), und zweitens, es war die einzige englische Übersetzung der Bibel die den frühen Führern der HLT-Kirche zur Verfügung stand, daher snd alle Bibelzitate daraus entnommen.
Im deutschen Sprachraum verwendet die Kirche Jesu Christi die sogenannte Einheitsübersetzung als Standardübersetzung. Das heißt, die Mitglieder sind dazu angehalten, sie als Lehrer in den Klassen zu benutzen und auch alle offiziellen Übersetzungen (Leitfäden, Konferenzansprachen usw.) benutzen für Bibelzitate in der Regel die Einheitsübersetzung.
Als 1980 die Einheitsübersetzung veröffentlicht wurde, wurde die bisher im deutschen Sprachraum verwendete revidierte Lutherübersetzung durch diese ersetzt, weil sie wissenschaftlich solide erarbeitet wurde und versuchte, die theologische Meinung der Übersetzer nicht in den Vordergrund treten zu lassen. Dies wird vor allem durch die Fußnoten deutlich, die bei zweifelhaften Stellen auf anderslautende Quellen hinweisen bzw. abweichende Interpretationen erwähnen. Wegen dieser weitgehenden Unvoreingenommenheit ist die Einheitsübersetzung besonders für den Gebrauch in der Kirche geeignet, wenn sie auch im Auftrag der deutschsprachigen katholischen Bischöfe veröffentlicht wurde und die Psalmen und das Neue Testament auch vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland anerkannt ist.
Allerdings kann die Kirche aus Urheberrechtsgründen keine eigene deutsche Bibelausgabe auf der Grundlage der Einheitsübersetzung veröffentlichen. Das Copyright dafür liegt bei der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart GmbH. Auch alle anderen deutschen Bibelübersetzungen sind durch das Urheberrecht geschützt und können daher nicht frei benutzt werden. Das gilt ebenso für die revidierte Lutherbibel, die wegen ihrer tiefgreifenden Überarbeitung einem noch gültigen Urheberschutz unterliegt. In Deutschland gilt, dass das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Autors erlischt.
Die englische King James Bibel hingegen wurde ohne Überarbeitung übernommen. Da sie Anfang des 17. Jahrhunderts verfasst wurde, ist das Urheberrecht längst erloschen und der Kirche steht es frei, eigene Ausgaben zu veröffentlichen. Daher gibt es im Englischen eine Vierfachkombination aus Buch Mormon, Lehre und Bündnisse, Köstlicher Perle und Bibel sowie eine mit eigenen Fußnoten und Ergänzungen durch die Joseph Smith Übersetzung erweiterte Ausgabe der King-James-Bibel. Beides ist aus Urheberrechtsgründen im Deutschen nicht möglich.
Sowohl bei HLT-Apologeten als auch bei Kritikern aus dem Englischen kommt es vor, dass Argumente an einzelnen Ausdrücken in der King James Bibel festgemacht werden. Einige dieser Argumente lösen sich in Luft auf, wenn man andere Bibelübersetzungen heranzieht. Manchmal wird eine ganze Argumentationskette zunichte gemacht. Es ist daher anzuraten, für Argumente mehrere Bibelübersetzungen zu Rate zu ziehen, um herauszufinden, ob sich die Übersetzer über einen gewissen Ausdruck einig sind. Ist das nicht der Fall, sollte das Argument lieber nicht verwendet werden, da es auf unsicherem Boden steht.
McKeever und Johnson versuchen zu zeigen, dass der Ausdruck „Übersetzung“ im achten Glaubensartikel in Wirklichkeit „Übertragung“ gemeint ist. Sie schreiben:
Einige Mormonen haben anerkannt, dass das verwendete Wort „übersetzt“ in den Glaubensartikeln nicht völlig richtig ist. Kenntnisreiche Mormonen, die die Methoden studiert haben, um Sprachen zu übersetzen, geben zu, dass „Übertragung „und nicht die Übersetzung auf biblische Texte zutrifft.
Ein LDS Student sagt über die Bibeln
Ist Übersetzung wichtig? Klar ist es. Heilige der Letzten Tage glauben, dass nur durch den Geist Gottes echte Übersetzung zustande gebracht werden kann. Gelehrsamkeit kann uns häufig nicht helfen, auf Fragen bezüglich der Wirkung der Lehre auf die Übersetzung, besonders in alten Dokumenten zu entscheiden, wo die Quelle nicht verfügbar ist.
Kürzlich wurde eine Studie betitelt „Asyndeton” in Paulus veröffentlicht: Eine gegenüber dem Text kritische und Statistische Untersuchung im Paulinischen Style.”[1] Die Autoren der Studie arbeiteten mit genanntem „Asyndeton” eines alten rhetorischen Geräts, der Praxis des Verlassens von Verbindungen (wie das Wort 'und') aus dem Text, um Einfluss hinzuzufügen. Es wurde allgemein in der Rede - eine Anzeige verwendet, dass die Arbeiten von Paulus gemeint wurden, um laut gelesen zu werden. Die Autoren identifizierten mehr als 600 Beispiele von Asyndeton in beiden Apostelbriefen zu den Korinthern und in den Briefen zu den Römern. Sie verfolgten dann diesem Asyndeton durch die verfügbare Manuskript-Geschichte, und verfolgten, wie viele verloren wurden, als Abschreiber und Kopisten unachtsam den Text änderten, weil sie das rhetorische Gerät nicht anerkannten.
Die Ergebnisse waren faszinierend. Erstens war es klar, dass je älter ein Manuskript war desto weniger Änderungen konnten gefunden werden. Noch interessanter war, was sie innerhalb der verfügbaren Textapparate für die Übersetzer endeckten. Ein Apparat ist ein Kombinationstext mit verschiedenen Lesungen, verwendet, um den Grundtext zu schaffen, von dem eine Übersetzung gemacht ist. Diese schließen den Kuscheln-Aland Text, den UBS Text, und „Textus Receptus” bereit durch Erasmsus ein, aus dem die King James Version übersetzt wurde. Was sie entdeckten, war, dass sogar die frühsten Manuskripte in mehr als dreißig Prozent der Beispiele modifiziert worden waren, während die letzten Texte ebenso viel fünfzig bis fünfundfünfzig Prozent verloren hatten. „Textus Receptus”, als ein Majoritätstext, hatte fast siebzig Prozent der Beispiele von asyndeton verloren. Der beste von den Gerätetexten, das durch den UBS verwendet wurde, war noch schlechter als das schlechteste von den frühsten Manuskripten. Die Autoren der Studie verließen die Leser, um ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Was das bedeutet, ist, dass die Textkritik der Bibel noch in seinem Säuglingsalter ist. Während es uns näher zu den ursprünglichen Texten bringt, gibt es keine Garantien, und keine Weise zu erzählen, wie weit wir noch gehen müssen. Bis wir soweit sind in derselben Situation hinsichtlich eines ursprünglichen Textes zu sein wie von McKeever und Johnson von den Mormonen gefordert.
Wenn dies wahr ist, dann ist es auch ein Argument von Schweigen zu sprechen, als ob wir eine gute Reproduktion von den ursprünglichen Autoren haben, die folglich nicht existieren. Wenn dies kein Argument von Schweigen ist, von welchem Klang spricht McKeever und Johnson, wenn nicht reine Vermutung?
Bibel Wiki Artikel |
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
We are a volunteer organization. We invite you to give back.
Donate Now