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Warum tragen die Heiligen keine Kreuze?
Version vom 23. Dezember 2010, 06:52 Uhr von Bsiebert (Diskussion | Beiträge) (→Gedrucktes Material)
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Inhaltsverzeichnis
Frage
Wenn die Heiligen der Letzten Tage Christen sind, warum haben sie dann keine Kreuze an ihren Kirchen und tragen keine Kreuze als Schmuck?
Antwort
Heilige der Letzten Tage zählen zu den wenigen christlichen Gruppen, die das Kreuz nicht als Teil ihres regulären Gottesdienstes verwenden und es auch nicht an ihren Gebäuden haben. Das heißt nicht, dass ihre Theologie nicht auf Christus ausgerichtet sei, sie ist nur einfach nicht auf das Kreuz ausgerichtet. Wir Heiligen der Letzten Tage erinnern uns an das auf Golgatha für uns vergossene Blut jeden Sonntag, indem wir am Abendmahl teilnehmen.
Für uns geht die Botschaft Christi weit über den Gedanken hinaus, dass er gefoltert wurde und auf die brutalste, qualvollste Weise starb, die dem Menschen bekannt ist, durch stundenlanges Hängen an einem Kreuz. Unsere zentrale Botschaft lautet, dass Christus, nachdem er gestorben war, körperlich auferstand und den Tod überwand, und dass er heute mit einem auferstandenen Körper aus Fleisch und Knochen lebt. Durch diese Auferstehung wird die ganze Menschheit auferstehen.
Das Kreuz wurde als Schmuck sehr stark kommerzialisiert. In der christlichen Absatzförderung wird das Kreuz oft als „heilige Metallware“ bezeichnet. Ein Kreuz zu tragen ist einfach eine Sitte, die Heilige der Letzten Tage nie anziehend fanden. Sie tendieren zu bescheidener Kleidung mit wenig Gepränge. Für uns ist das Kreuz einfach das Mittel, durch das unser Herr und Erretter starb. Wenn er gehängt, gesteinigt oder erstochen worden wäre, würden seine wahren Jünger dann einen Galgen, einen Steinbrocken oder ein Messer verehren? Wir glauben nicht.
Es gibt keinen Hinweis in der Schrift, dass die zwölf Apostel oder Christus irgendwie Nachdruck auf das Tragen des Kreuzes gelegt hätten. Sicherlich können wir keine Minute denken, sie seien keine Christen gewesen, oder? Denkt an Maria, die Mutter Jesu oder an Maria Magdalene, die beide den Todeskampf dessen, den sie liebten, miterlebten, als er am Kreuz starb. Sie waren Christen, doch für sie und andere Christen und Juden war das Kreuz ein zutiefst widerwärtiges Symbol der Kreuzigungen, die buchstäblich Tausenden das Leben kosteten. Kann irgend ein denkender Christ auch nur für einen Augenblick annehmen, Maria könnte den Wunsch gehabt haben, sich mit einem Kreuz zu schmücken? Doch gewiss sollte sie nicht aus der Reihe der Christen ausgeschlossen werden.Wenn Christus wiederkommt, wird er dann ein Kreuz tragen? Wir würden denken, nein. Dürfte der Vater im Himmel in seinem Herzen einen besonderen Platz für das Kreuz, das Folterinstrument für seinen Einziggezeugten Sohn haben?
Das Kreuz ist nicht der Mittler zwischen Gott und Mensch. Christus Jesus ist der Mittler, unser Fürsprecher beim Vater. Einige wohlmeinende Christen haben Illustrationen, die die Kluft zwischen den sündigen Wegen des Menschen und Gott durch das Kreuz überbrücken. Die Symbolik wäre genauer, wenn gezeigt würde, wie Christus selbst die Kluft überbrückt, nicht die Waffe, die ihm das Leben nahm.
Wir betonen auch deshalb das Kreuz nicht in unserem Gottesdienst, da wir lehren, dass ein großer Teil des Sühnopfers Christi vor Golgatha stattgefunden hat. Als unser Erretter im Garten Getsemani war, blutete er aus jeder Pore, als er die Last unserer Sünden, Kummer und Schmerzen trug. (siehe Lukas 22:44 und LuB 19:18)
Eine ähnliche Anschludigung lautet, die Heiligen der Letzten Tage würden den Engel Moroni anbeten, da seine Darstellung auf Tempeln und anderswo zu finden ist. In diesem Argument ist keine Logik, da jene die diese Behauptung aufstellen, auch nicht sagen würden, sie beten das Kreuz an, obwohl es auf dieselbe Weise gebraucht wird, als Symbol. Die Statue des Engels Moroni verkündet ein ewiges Evangelium jeder Nation, jeder Zunge und jedem Volk (Offenbarung 14:6). Moroni war ein Mensch und dann ein Engel. Weder den einen noch den anderen sollte man anbeten.
Schlussfolgerung
Organisationen suchen oft nach Symbolen oder Logos, die sie von ähnlichen Organisationen absetzen. Die Architektur der Heiligen der Letzten Tage verwendet schon seit langem eine einzelne Spitze auf ihren Kirchengebäuden, die wegen ihres Designs ganz klar zu erkennen ist. Für einige Heilige der Letzten Tage stellt sie die Herrlichkeit der Auferstehung Christi von den Toten dar und die Hoffnung, die er der ganzen Menschheit bringt. Sie stellt auch dar, wie der Mensch aufwärts strebt zu Gott. Dies ist ein passender Gegensatz zu den Gebäuden vieler anderer Konfessionen mit Kreuzen, die sich auf das konzentrieren, was die Heiligen der Letzten Tage als die Sorge und den Kummer des Todes unseres Erretters betrachten.
verwendete Quellen
Steven R. Gibson, Schnelle Antworten auf Fragen von Antimormonen, deutsche Übersetzung erschienen bei LDS BOOKS, Bad Reichenhall, 2005, ISBN 3-934347-29-0
Fußnoten
keine
Zusätzliches Material
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