Das Buch Mormon/Plagiatsvorwürfe

< Das Buch Mormon

Version vom 7. Juni 2017, 22:25 Uhr von FairMormonBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Automatisierte Textersetzung (-\|Verknüpfung +|L))

Hauptseite

Das Buch Mormon: Plagiatsvorwürfe

Springe zum Thema:


Das Buch Mormon und Plagiatsvorwürfe: Apokryphen


Ist das Buch Mormon aus den Apokryphen abgeschrieben?

Kritiker behaupten, dass die Apokryphen als Quelle für das Buch Mormon benutzt wurden.

Er wurde behauptet, dass

  • Joseph Smith die Geschichte von Nephi und Laban erfand, indem er Ideen und Formulierungen aus der Geschichte von Judith und Holofernes in den Apokryphen benutzt hat.
  • Joseph Smith den Namen „Nephi” aus den Apokryphen kopierte.

Oliver Cowdery kaufte im Oktober 1829 eine Bibel, die die Apokryphen enthielten, also nachdem das Buch schon in Druck war

Um diese Behauptungen zu begründen, wäre es notwendig für Joseph, eine Bibel zu haben, die die Apokryphen enthalten hatte. Es ist bekannt, dass Oliver Cowdery im Oktober 1829 eine Bibel kaufte, doch das Buch Mormon war zu der Zeit schon in Druck.[1] Wir wissen in der Tat, dass Joseph im Jahr 1833 eine Bibel mit Apokryphen hatte, also in der Zeit wären der Joseph-Smith-Übersetzung. Lehre und Bündnisse Abschnitt 91 als Antwort auf Josephs besondere Frage, ob die Apokryphen überarbeitet werden sollten oder nicht.

Die Geschichte Judith und Holofernes

Die beiden Geschichten haben eigentlich kaum Parallelen und nur oberflächliche Ähnlichkeiten. [2]

Die Geschichte von Nephi und Laban Die Geschichte von Judith und Holofernes
Laban wohnt in Jerusalem und ist im Besitz der Messingplatten. Holofernes ist von King Nebukadnezar geschickt worden, um die rebellischen Juden zu besiegen. Die Stadt Betulia ist unter der Belagerung der Assyrer.
Nephi sagt seinem Vater, dass er nach Jerusalem zurückkehren wird, um die Messingplatten von Laban zu bekommen. Judith, eine jüdische Bewohnerin der Stadt Betulia, sagt den Leuten, dass sie sie von ihren Unterdrückern erlösen wird.
Nephi betritt Jerusalem in der Dunkelheit der Nacht. Er beabsichtigt nicht, Laben zu töten. Judith betritt das Lager der Assyrer mit der Absicht, Holofernes zu töten.
Nephi findet Laban betrunken auf der Straße liegen. Nephi wehrt sich gegen den Gedanken, Laben zu töten, obwohl ihm gesagt, wird, das zu tun. Judith beeindruckt Holofernes mit ihren Reizen und macht ihn betrunken'. Er verliert in seinem Bett das Bewusstsein.
Nephi ergriff Laban beim Haupthaar und schlug ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf ab. Judith ergriff Holofernes beim Haupthaar und schlug ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf ab.
Nephi lässt Laben auf der Straße liegen doch nimmt er ihm seine Waffen und sein Schwert ab. Judith nimmt den Kopf Holofernes und bringt ihn in die Stadt, um zu zeigen, was sie getan hat.
Nephi erhält die Berichte aus dem Haus Labans und verlässt die Stadt. Als die Juden vom Tod Holofernes erfuhren, verließen sie die Stadt und plünderten das Lager der Assyrer..

Der Name „Nephi”

Es ist sicherlich möglich, dass Joseph in der King-James-Übersetzung der Apokryphen (2. Makkabäus) auf den Namen Nephi als Ort stieß, doch das Buch Mormon enthält ebenfalls viele Namen, die es auch in der King-James-Bibel gibt. Doch die Aufnahme eines zusätzlichen Namens in diese Liste macht keinen wesentlichen Unterschied bei den Anschuldigungen, dass Joseph Namen im Buch Mormon aus anderen Quellen beschafft hat. Im Hinblick auf den Namen „Nephi” ist die wichtige Frage, die es zu beachten gilt, ob der Name für die Zeit und den Ort, denen er Im Buch Mormon zugeordnet wird, angemessen ist. [3]

Nephi bekennt eine ägyptische Verbindung, als er erklärt: „Ja, ich mache einen Bericht in der Sprache meines Vaters, die aus dem Wissen der Juden und der Sprache der Ägypter besteht.” (1. Nephi 1:2)

Der Name „Nephi ist wohl abgeleitet von den Namen „Nfr” (was „gut” bedeutet) oder „Nfw,” (was „Hauptmann” bedeutet), was beides nachgewiesen ägyptische Namen sind, die in die Zeit und an den Ort gehören, wo Nephi lebte. [4] Darum stellt der Name „Nephi” im Buch Mormon im Zeitrahmen von 600 v. Chr. keinen Anachronismus dar.


Die Verbindungen zwischen der Geschichte von Laban und der Geschichte von Judith ist bestenfalls oberflächlich. Es wird sogar von HLT-Gelehrten betont, das wenn man nach potentiellen Parallelen der Geschichte von Nephi und Laban sucht, die Geschichte von David und Goliath viel besser passen würde als die Geschichte von Judith.[5]

Der Name „Nephi” passt in die Zeit und an den Ort, der vom Buch Mormon beschrieben wird. Es gibt Belege, die darauf hinweisen, dass zu der Zeit, als Joseph Smith das Buch Mormon übersetzte, eine Apokryphe gar nicht verfügbar war. Wenn überhaupt, dann wird der Name „Nephi” in der Apokryphe als ein autentischer Name im Buch Mormon bestätigt.



Das Buch Mormon und Plagiatsvorwürfe: King James Bibel


Kritiker beanstanden, dass Hauptteile vom Buch Mormon kopiert sind, ohne zu erwähnen, dass diese kopierten Teile aus der Bibel stammen. Dies präsentieren sie als Beweis, dass Joseph Smith das Buch Mormon schrieb, in dem er aus der autorisierten King James Version der Bibel abgeschrieben hätte.

Hugh Nibley, ein HLT-Gelehrter schrieb folgende Antwort auf einen Brief, gesendet an den Herausgeber von Church News Abteilung Deseret News. Seine Antwort wurde 1961 in Church News abgedruckt:[6]

Einer der verheerendsten Argumente gegen das Buch Mormon ist, dass es tatsächlich die Bibel zitiert. Die ersten Kritiker waren einfach entsetzt über die unvorstellbare Dummheit, große Teile der Bibel in ein Buch aufzunehmen, von dem sie annahmen, dass es speziell dafür entworfen wurde, die Bibel zum Narren zu halten. Sie brüllten Blasphemie und Plagiat aus vollem Halse, doch heute weiß jeder Bibelgelehrte, das es sehr suspekt wäre, wenn ein Buch, das behauptet, das Produkt einer gottesfürchtigen Gesellschaft von Jerusalem aus alten Zeiten zu sein, wenn es die Bibel nicht zitieren würde. Es ist undenkbar, dass eine ausführliche Schrift der Hebräer authentisch sein kann, wenn es nicht voller Bibelzitate ist.

..um einen anderen Schreiber von Christianity Today [magazine], zu zitieren [7] „Schriftstellen Wort für Wort der King James Bibel entnommen,” und es zitiert nicht nur aus dem dem Alten sondern ebenso auch aus dem Neuen Testament.

Wenn wir lesen: „Schriftstellen Wort für Wort der King James Bibel entnommen” fragen wir zuerst, „Wie sonst soll man die Schriften zitieren, wenn nicht wortwörtlich?” Und warum sollte irgend jemand, der amerikanischen Lesern aus dem Jahr 1930 aus der Bibel zitiert, nicht der einzigen ihnen bekannten Bibelversion folgen?

Tatsächlich aber weichen die Bibelschriftstellen, die im Buch Mormon zitiert werden, oft von der King James Version ab, doch wenn diese korrekt ist, gibt es allen Grund, ihren Wortlaut zu folgen. Als Jesus und die Apostel und auch der Engel Gabriel die Schriften im Neuen Testament zitieren, zitieren sie aus einem misteriösen Urtext? Zitieren sie die Propheten vor alters im Original? Übersetzen sie mit eigener Inspiration? Nein, das tun sie nicht. Sie zitieren aus der Septuaginta, eine griechische Version des Alten Testamentes, geschrieben im 3. Jahrhundert n. Chr. Warum? Weil das die Standardversion der Bibel war, die von den Lesern des griechischen Neuen Testaments akzeptiert wurden. Wenn „heilige Männer Gottes” die Schriften zitierten, geschieht das immer aus der Standardversion des Volkes, das sie ansprechen.

Wir sagen nicht, dass die King James Version der Septuaginta die Originalschriften sind — eigentllich weiß niemand heute auf Erden, wo die Originalschriften sind und was sie sagen. Inspirierte Männer waren in jedem Zeitalter damit zufrieden, die Version des Volkes zu akzeptieren, unter denen sie wirkten, mit dem Geist, der korrigierte, wo Korrektion notwendig war.

Da das Buch Mormon mit all seinen Mängeln eine Übersetzung ins Englische für englisch sprechende Menschen ist, dessen Väter seit Generationen keine anderen Schriften kannten als die englische Standardbibel, wäre es sinnlos und verwirrend, ihnen die Schriften in einer anderen Art zu präsentieren, soweit ihre Lehre korrekt sind.

Was für eine ernsthafte Klage gegen das Buch Mormon heute gehalen wird ist, dass es, ein Buch das lange vor dem Neuen Testament aufd der anderen Seite der Welt geschrieben wurde tatsächlich das Neue Testament zitiert. Richtig, es sit der gleiche Erretter der zu allen spricht und der gleiche Heilige Geist, und so können wir die gleichen Lehren in der gleichen Sprache erwarten.

Doch was ist mit Schriftstelle über „Glaube, Hoffnung und Liebe” in Moroni 7:45? Die Ähnlichkeit mit 1. Korinther 13 ist unbestreitbar. Diese bestimmte Schriftstelle die kürzlich in „Christianity Today für einen Angriff ausgewählt wurde, ist genau eines der Dinge, die sich für das Buch Mormon als eindrucksvolle Rechtfertigung herausstellen. Die gesamte Schriftstelle, die die Gelehrten „das Hohelied der Liebe” bezechnet haben, wurde zu Beginn von diesem (20.) Jahrundert von einer Anzahl von erstklassigen Forschern (A. Harnack, J. Weiss, R. Reizenstein) gezeigt, die unabhängig voneinander arbeiteten. Dass diese überhaupt nicht von Paulus stammt, sondern auf einige ältere unbekannte Quellen. Paulus zitiert nur aus diesem Bericht.

Nun passiert es, dass andere Schreiber des Buch Mornons eigenartigerweise ebenfalls gefunden wurden, aus dem Bericht zu zitieren. Hauptmann Moroni z. B. erinnert sein Volk an eine alte Tradition über die beiden Kleidungsstücke von Joseph, indem er ihnen eine Geschichte erzählt, die nur im [th' Alabi von Persien] gefunden wurde,ein tausend Jahre alter Kommentar über das Alte Testament, eine Arbeit, die noch nicht übersetzt ist und der Welt von Joseph Smith recht unbekannt ist.. Deshalb finde es darin keine Widerlegung sondern eine Bestätigung der Autenzität des Buch Mormon, wenn Paulus und Moroni von einer einst gut bekannten, doch heute verlorenen hebräischen Schrift zitieren.

Nun zur Frage: „Warum übersetzte Joseph Smith, ein amerikanischer Farmersjunge des 19. Jahrhunderts das Buch Mormon in das King James Englisch des 17. Jahrhunderts anstat in die zeitgenössische Sprache?”

Das erste was zu bemerken ist, ist dass die „zeitgenössische Sprache“ des Landvolkes von New England vor 130 Jahren nicht weit vom King James Englisch entfernt ist. Selbst die New England-Schreiber späterer Generationen wie Mebster Melville und Emerson verfallen in diese stattlichen Zeiten mit „thees und thous” in ihren pathetischen Schriftstellen.

∗       ∗       ∗

Darüber hinaus ist das Buch Mormon voll von Heiliger Schrift und für die Welt der Tage von Joseph Smith war die King James Version die Heilige Schrift, und wir haben bemerkt, dass große Teile des Buch Mormons darum in der Sprache des King James Version sein mussten — und was ist mit dem Rest? Auch das ist Heilige Schrift.

Man kann an viele Agumente denken, das King James Englisch im Buch Mormon zu verwenden, doch das einleuchtendste kommt von einem kürzlichen Erlebnis. Im letzten Jahrzehnt wurden, wie Sie wissen, gewisse nicht biblische Texte beim Toten Meer entdeckt und von heutigen zeitgemäßen amerikanischen Lesern übersetzt. Ich öffne aufs Geratewohl eine zeitgenössische Übersetzung der Schriftrollen vom Toten Meer eines protestantischen Gelehrten, und was lese ich? „For thine is the battle, and by the strength of thy hand their corpses were scattered without burial. Goliath the Hittite, a mighty man of valor, thou didst deliver into the hand of thy servant David.”[8]

Offenbar kannte der Mann die Bibel, der das schrieb, und wir dürfen nicht vergessen, dass antike Schreiber wissentlich altertümlich in ihrem Schreiben waren, sodass das meiste der heiligen Schriften wahrscheinlich in einer altmodischen Sprache war, als es niedergeschrieben wurde. Diesen feierlich antiken Stil durch aktuellen Gebrauch auszulöschsen, wäre falsch zu übersetzen.

Auf jeden Fall fällt Professor Burrows im Jahr 1955 (nicht 1835!) natürlich und ohne Entschuldigung in die Sprache des King James Bibel. Oder nehmen Sie einen jüdischen Gelehrten, der absichtlich altertümliche Ausdrucksweisen in seiner Übersetzung der Schriftrollen für den amerikanischen Leser vermeidet. „All things are inscribed before Thee in a recording script, for every moment of time, for the infinite cycles of years, in their several appointed times. No single thing is hidden, naught missing from Thy presence.”[9] Auch Professor Gaster verfällt in die Schreibweise religiöser Redewendungen.

Durch unumwundenen Gebrauch dieser Redewendungen vermeidet das Buch Mormon die Notwendigkeit, es alle dreißig oder vierzig Jahre ins modernes Englisch zurückzusetzen. Als die Platten zum ersten Mal übersetzt waren, war es noch im King James Englisch!”


Das Buch Mormon ahmt die Sprache und den Stil der King James Bibel nach, weil das der Schriftstil ist, der Joseph Smith als Übersetzer des Buch Mormons vertraut war.

Zitate der Bibel im Buch Mormon sind manchmal Zitate von Propheten des Alten Testamentes auf den Messingplatten ohne Quellenangaben, ähnlich den vielen Zitaten des Alten Testamentes im Neuen Testament ohne Quellenangabe, andere sind einfach ähnliche Ausdrücke, die von Joseph Smith während seiner Übersetzung nachgeahmt wurden.

Die Kritiker versäumen auch zu erwähnen, dass selbst wenn alle biblischen Passagen aus dem Buch Mormon entfernt werden würden, doch eine Menge Text verbleiben würde. Joseph Smith war in der Lage, lange komplizierte Texte zu erstellen, ohne die Bibel zu verwenden. Wenn er versuchte zu betrügen, warum schrieb er dann gerade von dem einen Buch ab, — der Bibel — welches seine Leserschaft mit Sicherheit erkennen würden?

Videos


Plagiarism book collection.png

Endnoten

  1. John A. Tvedtnes and Matthew Roper, "Joseph Smith's Use of the Apocrypha: Shadow or Reality? (Review of Joseph Smith's Use of the Apocrypha by Jerald and Sandra Tanner)," FARMS Review of Books 8/2 (1996): 326–372. Link
  2. James B. Allen, "Asked and Answered: A Response to Grant Palmer (Review of: An Insider's View of Mormon Origins)," FARMS Review 16/1 (2004): 235–286. Link
  3. John Gee "Four Suggestions on the Origin of the Name Nephi” from Pressing Forward with the Book of Mormon.
  4. Gee
  5. John A. Tvedtnes and Matthew Roper, "Joseph Smith's Use of the Apocrypha: Shadow or Reality? (Review of Joseph Smith's Use of the Apocrypha by Jerald and Sandra Tanner)," FARMS Review of Books 8/2 (1996): 326–372. Link
  6. Church News, 29. Juli 1961: 10, 15. Nachgedruckt in Hugh W. Nibley, "Literary Style in the Book of Mormon Ensured Accurate Translation," in The Prophetic Book of Mormon, volume 8 of the Collected Works of Hugh Nibley (Salt Lake City: Deseret Book, 1989), 214–18. [Nibleys erste Ausgabe von Since Cumorah zitiert solche Quellen wie R. Reitzenstein, in Nachrichter v. d. kgl. Ges. d. Wiss. zu Gottingen (1916): 362, 416, and 1917 Heft 1, pp. 130-151, und Historische Zeitschrift 116 (DATE?), pp. 189-202. A von Harnack, in Journal of Biblical Literature 50 (1931), pp. 266ff; cf. Alf. Resch, "Der Paulinismus u. die Logia Jesu," in Texte u. Untersuchungen. N. F. 13 (1904).]
  7. Nibleys Antwort an Wesley P. Walters, "Mormonism," Christianity Today 5/6 (19 December 1960): 8–10.
  8. Nibley zitiert Millar Burrows, The Dead Sea Scrolls (Michigan: Baker, 1955; nachgerdruckt 1978), 1:397.
  9. Nibley zitiert Theodore H. Gaster, The Dead Sea Scriptures (New York: Doubleday, 1964), 136.