FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
Gnade und Werke/Wird der Mensch durch Gnade oder durch Werke errettet?
< Gnade und Werke(Weitergeleitet von Wird der Mensch durch Gnade oder durch Werke errettet?)
Wird der Mensch durch Gnade oder durch Werke errettet?
Dies ist ein Kapitel aus Steven R. Gibsons Buch „Schnelle Antworten auf Fragen von Antimormonen”, deutsche Übersetzung erschienen bei LDS BOOKS, Bad Reichenhall, 2005, ISBN 3-934347-29-0 und eine Übersetzung dieser Seiten.
englischer Artikel |
Quellen der Kritik
Kritiker behaupten, die Heiligen der Letzten Tage meinen, durch ihre Werke errettet zu werden, wo die Bibel doch ganz klar sagt, dass man allein durch Gnade errettet wird.
Die Kontroverse „Gnade gegen Werke” tobt seit der Zeit Martin Luthers und vielleicht seit dem Zeitalter von Petrus und Paulus. Katholiken neigen heute dazu zu glauben, dass Erlösung bestimmte Werke erfordert, während die von Protestanten am häufigsten zitierte Schriftstelle ist:
Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft - Gott hat es geschenkt -, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann. (Epheser 2:8-9)
Wo passen da die Heiligen der Letzten Tage hinein? Um die Antwort richtig zu verstehen, müssen wir verstehen, wie das Wort „errettet” von denen verwendet wird, die glauben, dass sie bereits durch Gnade errettet sind. Wie viele Protestanten dem Autor erklärt haben, bedeutet Errettung für sie, dass sie von der Hölle errettet sind und dass ihnen automatisch ein Fleck im Himmel garantiert ist, auf der einzigen Grundlage ihres Bekenntnisses eines Glaubens an Jesus Christus. Eine ihrer populärsten Rechtfertigungen für so einen Glauben ist die vermeintliche „Bekehrung” des Diebes am Kreuz. Sie glauben, dass ihnen, wenn sie zu irgend einem Zeitpunkt sterben, nachdem sie Jesus Christus angenommen haben, immerwährendes Leben mit Christus im Himmel garantiert wird.
Heilige der Letzen Tage glauben, dass durch das Sühnopfer Christi und seine Auferstehung alle wieder leben, auferstehen und Unsterblichkeit haben werden. Wie in 1. Korinther 15:22 festgestellt wird: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.” Schauen wir uns die Frage noch einmal an. Glauben Heilige der Letzten Tage, wir werden durch Gnade allein errettet? Wenn errettet werden bedeutet, aufzuerstehen und Unsterblichkeit zu haben, dann ist die Antwort ja. Unsterblichkeit kommt vollständig durch die Gnade Gottes und seines Sohnes Jesus Christus. Solche Unsterblichkeit oder so ein „erretteter” Zustand erhält die ganze Menschheit automatisch, unabhängig davon wie wir leben oder ob wir Glauben an Christus bekennen.
Doch glauben wir auch, was der Herr in Matthäus 19:16-25 lehrte. In dieser Schriftstelle haben wir einen Bericht vom reichen Mann, der den Herrn fragte, was er tun müsse, um ewiges Leben zu haben. Der Herr antwortete, indem er Gebote auflistete, denen man gehorchen muss. Dann sagte er ihm, er solle alles was er hat verkaufen und dem Erlöser nachfolgen. Der Herr lehrte in der Bergpredigt ganz klar: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. (Matthäus 7:21) Deshalb muss man, um in den Himmel zu kommen, die Gnade Gottes erhalten und auch den Willen des Vaters tun.
Der Herr nannte Nikodemus auch zwei weitere Bedingungen für die Errettung (Johannes 3:3-7): Die Geburt aus Wasser (Taufe) und aus dem Geist (die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen). In Matthäus 24:13 erklärt der Herr, dass man um errettet zu werden, auch bis zum Ende ausharren muss. Für Heilige der Letzten Tage ist daher das Erlangen der Errettung sowohl ein Ereignis als auch ein Vorgang. Die meisten Protestanten glauben, es sei bloß ein Ereignis.
Wenn wir den Audruck „Errettung” mit dem Ausdruck „ewiges Leben” gleichsetzen, werden wir errettet durch Gnade (eine Gabe von Gott) falls wir Gottes Willen getan haben. Das heißt, wenn wir den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums gegenüber gehorsam waren. Wenn die Verordnungen verändert oder von einigen unserer Kritiker als unnötig abgelehnt werden, wie im Falle der Taufe und der Spendung der Gabe des Heiligen Geistes, steht solchen das ewige Leben nicht zur Verfügung, bis diese Verordnungen auf die rechte Weise vollzogen wurden, entweder direkt oder mittels Stellvertreter. Eine grundsätzliche Lehre unseres Glaubens besagt: „Wir glauben, dass durch das Sühnopfer [Gnade] Christi alle Menschen errettet werden können, indem sie die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen [Werke].”
Vielleicht die beste HLT Einzelschriftstelle, die unseren Glauben an die Rolle der Gnade als Teil des Vorganges der Errettung illustriert, findet man in 2. Nephi 25:23, wo Nephi schrieb:
Denn wir arbeiten eifrig daran zu schreiben, um unsere Kinder und auch unsere Brüder zu bewegen, dass sie an Christus glauben und sich mit Gott versöhnen lassen; denn wir wissen, daß wir durch Gnade errettet werden, nach allem, was wir tun können.
Heilige der Letzten Tage sollten in keiner Diskussion darüber, wie wir in den Himmel kommen, jemals das Sühnopfer Jesu Christi aussparen. Wir erhöhen uns nicht selbst. Wir erretten uns nicht selbst. Wir ziehen uns nicht am eigenen Zopf hoch. Sogar die Umkehr hätte keine errettende Kraft, wenn Christus nicht für unsere Sünden bezahlt hätte. Wie König Benjamin, ein wichtiger Prophet im Buch Mormon, lehrte, müssen wir „daran glauben, daß die Errettung im sühnenden Blut Christi, des Herrn, des Allmächtigen, und durch dasselbe war und ist und sein wird.” (Mosia 3:18)
Sobald wir das Sühnopfer Christi angenommen haben, stehen wir unter der Verpflichtung, seinen Willen zu tun, was etwas anderes ist, als die toten Werke des mosaischen Gesetzes zu tun, wovor Paulus die Epheser warnte. Falls wir den Willen Christi tun, werden wir durch seine Gnade ewiges Leben im Himmel, im celestialen Reich, haben.
Obwohl die meisten denken, Paulus habe nur über „Errettung aus Gnade” geschrieben, was er 21 mal erwähnte, betonte er auch die Bedeutung von guten Werken und Taten über 80 mal.
verwendete Quellen
Steven R. Gibson, Schnelle Antworten auf Fragen von Antimormonen, deutsche Übersetzung erschienen bei LDS BOOKS, Bad Reichenhall, 2005, ISBN 3-934347-29-0
Fußnoten
keine
Zusätzliches Material
FAIRwiki Artikel
Wiki Artikel zur Gnade |
- Vernachlässigt die Kirche die Lehre von der Gnade?
- Frühchristliche Sichtweise der Erlösung
- Beziehung zwischen Werken und Gnade
- Errettung durch Glauben allein
- Nennt nicht Jesaja unsere Rechtschaffenheit ein „schmutziges Kleid“?
- Wird der Mensch durch Gnade oder durch Werke errettet?
- Gnade und Werke in den Heiligen Schriften
FAIR Website
- Gnade - ein Wort ohne Bedeutung? FAIR
- FAIR Topical Guide:
Externe Links
- David A. Bednar, „Mit der Kraft des Herrn”, Liahona, November 2004 Link
- Bruce C. Hafen, „Das Sühnopfer – alles für alles”, Liahona, Mai 2004 Link
- Dallin H. Oaks, „Sind Sie errettet?”, Liahona, May 1998, 55 Link
- Thomas S. Monson, „Barmherzigkeit - das Geschenk Gottes”, der Stern Juli 1995 Link
- Gene R. Cook, „Durch die Gnade des Herrn göttlichen Beistand erhalten” Generalkonferenz April 1993 Link
- Theodore M Burton „Erlösung und Erhöhung” aus dem Stern April 1973 Link
- Alma Sonne „Ein lebendiger Glaube”aus dem Stern Mai 1951 Link
- Der Prophet Joseph Smith - Glaube an die Gnade Link
- Enzyklopädie des Mormonismus - Gnade Link
- Offizelle Website der Kirche - Gnade Link
Gedrucktes Material
- Glaube, Werke und Gnade
- In Lehren der Erlösung, Band II, von Joseph Fielding Smith, S. 291 - 296 ISBN 3-922834-07-8