
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem Fluch und dem Kennzeichen von Kain. Der Fluch Kains resultiert daraus, dass er von der Gegenwart Des Herrn abgeschnitten wurde. Die Berichte des Moses und Genesis bestätigen das. Das Buch Mormon lehrt allgemein dieses Prinzip, wenn von denen gesprochen wird, die die Gebote halten, dass sie im Land gedeihen werden, wohingegen die, die sie nicht halten, von der Gegenwart Gottes abgeschnitten werden. Diese Art Fluch wurde den Lamaniten auferlegt, als sie die Lehren der Propheten ablehnten.
Andererseits ist die genaue Beschaffenheit des Kennzeichen Kains unbekannt. Die Heiligen Schriften benennen nicht ausdrücklich, was es war, nur dass es Kain schützen sollte, damit diejenigen, die ihn fänden, ihn nicht erschlagen würden. Viele Leute, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche, haben vermutet, dass das Zeichen und der Fluch das gleiche ist.
Die Ursache des Fluches von Ham liegt hunderte von Jahren vor der Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, zu finden in 9:18-27:
Obwohl diese Verse klar aussagen, dass Canaan verflucht ist, ist es nicht klar, ob der Fluch sich auch auf seine Nachkommen erstreckt. Der Gebrauch von Genesis 9, um einen biblischen Fluch mit den Nachkommen Hams in Verbindung zu bringen, begann im dritten und vierten Jahrhundert.[1] Dieser Fluch wurde mit den Kanaanitern in Verbindung gebracht. Origenes, ein früh-christlicher Gelehrter und Theologe, bezieht sich auf Hams „missfarbige Nachkommenschaft” und der „Niedrigkeit der von ihm gezeugten Rasse”.[2] Ebenso mutmaßten Augustinus und Ambrosius von Mailand, dass die Nachkommen von Ham einen Fluch tragen, der mit der Dunkelheit ihrer Haut in Verbindung gebracht wurde. Diese Auffassung wurde unter den Juden, Moslems und Christen geteilt. Die erste „rassistische Rechtfertigung” für die Sklaverei erschien im 15. Jahrhundert in Spanien und Potugal. In den amerikanischen Kolonien wurde in den späten Jahren des 17. Jahrhunderts der „Fluch Hams” verwendet, um die Ausübung der Sklaverei zu rechtfertigen.[3]Der Author Stephen R. Haynes drückte es so aus: „Noahs Fluch ist zu einer Schlagwaffe geworden im Arsenal der Verteidiger der Sklaverei, und Verweise auf Genesis 9 erschienen markant in ihren Publikationen.” [4]
Die Ansicht, dass das „Zeichen Kains” und der „Fluch Hams” schwarze Haut war, ist etwas, das von Protestanten gebraucht wurde als Möglichkeit für die moralische und biblische Rechtfertigung der Sklaverei. Diese Ansicht stammt nicht von Heiligen der Letzten Tage, obwohl das Verbot des Priestertums vor 1978 dazu führte, dass die Leute meinten, es wäre ein Konzept der Heiligen der Letzten Tage.
Dr.Benjamin Palmer, Pastor der Ersten Presbyterianischen Kirche in New Orleans von 1856 bis 1902, war eine „treibende Kraft” in der südlichen Presbyterianischen Kirche während dieser Zeit. Palmer glaubte, dass die Sache der Südstaaten, nämlich die Beibehaltung der Sklaverei, während des amerikanischen Bürgerkrieges von Gott unterstützt wurde. Palmer glaubte, dass die hebräische Geschichte die Auffassung unterstützte, Gott würde für manche Leute beabsichtigen, sie abseits von anderen zu schaffen und sie in verschiedenen Gebieten siedeln zu lassen, damit „die Vermischung von Rassen vermieden werde.”[5] Palmer behauptete: „Im Gegenteil sind die Nachkommen Hams, in denen sinnliche und körperliche Gelüste vorherrschen, getrieben wie eine infizierte Rasse jenseits der Sahara, wo unter einem glühenden Himmel die Natur mit ihrer brutalen und grausamen Stimmung harmoniert.” [6] Palmer erklärte:
Unglücklicherweise besteht unter einigen bis in die heutige Zeit die protestantische Vorstellung, dass Gott die Menschen durch Rassen getrennt hat.
Frühe Mitglieder der Kirche waren zum größten Teil Bekehrte aus protestantischen Konfessionsgruppen. Es ist verständlich, dass sie ihren kullturell bedingten Glauben an den „Fluch Hams” mitbrachten. Viele heutige Mitglieder z. B. sind in Unkenntnis darüber, dass Joseph Smith wenigstens einen Afro-Amerikaner zum Priestertum ordinierte: Elijah Abel.
Das Verbot der Priesterschaft wurde irgendwann während der Amtsperiode Brigham Youngs eingeführt. Es wurde keine Offenbarung, wenn es denn je eine gab, veröffentlicht - nichtsdestotrotz haben im Laufe der Kirchengeschichte viele angenommen, dass der Grund des Verbots darin läge, dass Schwarze dem vefluchten Spross/Samen Kains entstammten, und ihnen deshalb die Priesterschaft nicht erlaubt wäre (was zumeist einer Falschauslegung von Abraham 1 geschuldet ist.). Die richtige Antwort auf die Frage, warum dieses Verbot eingeführt worden ist, ist: Wir wissen es nicht. Mehr Informationen über das Priestertumsverbot siehe Schwarze und das Priestertum.
Vor der Erklärung von Elder Bruce R. McConkie im Jahre 1978 war die Volkslehre unter den Mitgliedern der Kirche, dass die Schwarzen Nachkommen Kains und Hams sind und dass sie das Zeichen Kains tragen, und gelegentlich hört man es heute noch. Die zweifelhafte Volkslehre ist jedoch nicht mehr relevant, da sie inkorrekt verwendet wurde, um die Kirchenpolitik zu erklären und zu rechtfertigen, die vor über 30 Jahren aufgehoben wurde. Vor der Offenbarung 1978 jedoch gebrauchten die Heiligen das „Kainszeichen”, um die Politik zu erklären, den Nachkommen der Afro-Amerikaner die Ordination zum Priestertum vorzuennthalten, wofür keine Offenbarung und kein prophetisches Wort tatsächlich gegeben wurde.
Die Vermutung war, dass im vorirdischen Dasein bestimmte Geister bestimmt waren, durch eine Linie zur Erde zu kommen, die verflucht und gezeichnet war, zuerst durch (Genesis 4:11-15); (KP, Mose 5:23-25), (KP, Mose 5:36-40), dann später nochmals bei Hams Vergehen gegen seinen Vater Noah. Die Gründe, warum diese Linie davon betroffen war, waren nicht klar, doch es wurde angenommen, dass sie irgendwie weniger tapfer waren als ihre Brüder in der Prä-Existenz während des Kriegs im Himmel. In diesem Leben dann wurde das Priestertum denen vorenthalten, die auch nur entfernt dieser Abstammung waren.
So elegant und schlüssig dieses Szenario auch erscheinen mag, so können die Schriften, die normalerweise zur Unterstützung angeführt werden, nach logischen Prinzipien so nicht interpretiert werden, es sei denn, man beginnt mit dem Priestertumsverbot selbst und arbeitet sich rückwärts durch und sucht Schriftstellen, die einen vorgegebenen Glauben unterstützen.
Es wäre überraschend und bedauernswert, wenn ein Schwarzer in den 60er Jahren während der Zeit, als das Priestertumsverbot für Schwarze in Kraft war, bei Tagen der Offenen Tür in Tempeln abgewiesen wurde. Schwarzen war der Zutritt am Tag der Offenen Tür erlaubt, und viele nahmen an den Rundgängen an diesen Tagen teil. Es ist kein Priestertum erforderlich für einen Rundgang durch den Tempel am Tag der Offenen Tür und alle sind willkommen und eingeladen.
Dies soll aber nicht heißen, dass es solch ein bedauerliches Eintrittsverbot nicht gegeben hätte. Wegen der vorherrschenden rassistischen Gesinnung in den 50er und 60er Jahren ist es leider durchaus wahrscheinlich, das ein Mitglied solch einen Eintritt verwehrt hat und sogar so weit ging zu sagen, dass der Mensch das Kainzeichen trug. Selbst hochrangige Kirchenführer gaben in dieser Zeit Erklärungen ab, die man heutzutage für rassistisch halten würde. Solche Standpunkte sind natürlich widerlich für heutige Heilige der Letzten Tage.
Wiki Artikel zur Priestertumsoffenbarung 1978 |
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
We are a volunteer organization. We invite you to give back.
Donate Now