Hatten Kirchenführer Schwächen?

Dies ist ein Kapitel aus Steven R. Gibsons Buch „Schnelle Antworten auf Fragen von Antimormonen”, deutsche Übersetzung erschienen bei LDS BOOKS, Bad Reichenhall, 2005, ISBN 3-934347-29-0 und eine Übersetzung dieser Seiten.

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englischer Artikel

Frage

Wie können Heilige der Letzten Tage glauben, dass die Kirche wahr sei, wenn man die Schwächen der frühen Kirchenführer betrachtet?

Antwort

HLT-Kritiker lieben es, Beispiele für Charakterschwächen zu offenbaren, die unsere Kirchenführer gelegentlich zeigen. Der Zweck ihrer Anschuldigungen ist gewöhnlich, die Person in Verruf zu bringen, um die Botschaft, die sie verkündet, in Verruf zu bringen. Dieser oft benutzte Trick ist eine Form von heuchlerischem Urteil, das allen Christen zu vermeiden geboten wurde (Matthäus 7:1-5). Wenn wir die Schrift befragen, finden wir, dass Gott, wenn er eine Arbeit zu tun hat, oftmals Personen auswählt, die die Welt als die unpassendsten für diese Aufgabe betrachtet, z. B. David den Hüterjungen, Matthäus den Steuereintreiber und Saulus (Paulus) den Christenverfolger. Der Apostel Paulus beobachtet:

Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. (1. Korinther 1:26-27)

Die Schwächen der Diener Gottes werden nicht verborgen. Es ist göttliche Absicht, dass sie zu unserem Nutzen erhalten bleiben. Zum Beispiel:

• Noach lag volltrunken nackt da (Genesis 9:21), dennoch wird Noach als »ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen« (Genesis 6:9) beschrieben.
• Mose, dessen gewalttätige Handlungen zum Tod eines Ägypters führten (Exodus 2:11-14) und dem Gott später verwehrte, das Gelobte Land zu betreten, dieser Mann war die Wahl Gottes für den Befreier Israels.
• Jona, der aus der Gegenwart Gottes floh (Jona 1:3), war dennoch der Mann, den Gott erwählt hatte, seine Botschaft nach Ninive zu bringen.
• Petrus' erbärmliche Verleugnung des Meisters (Lukas 22:54-62) hat nicht verhindert, dass er der Führer der jungen Kirche wurde.

Die Wahl Gottes für seine Diener in den Letzten Tagen steht im Vergleich mit der Auswahl der früheren Zeiten gut da. Diejenigen, die auf die Schwächen eines Menschen zeigen, um seine Botschaft in Misskredit zu bringen, haben entweder die Bibel nicht gelesen oder sie haben sich entschlossen, das zu ignorieren, was sie gelesen haben. Lass den, der ohne Sünde ist, den Ersten sein, der die Diener Gottes wegen ihrer Schwächen verdammt. Wenn sie das tun, möchten sich die Kritiker vielleicht daran erinnern: »wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden« (Matthäus 7:2).

Antimormonen täten gut daran, sich zu erinnern, dass in den letzten Jahrzehnten zahlreiche landesweit bekannte Fernsehprediger, Prediger, Priester und andere Kirchenbeamte aus den Reihen der »orthodoxen Christenheit« öffentlich entlarvt, ihres Amtes enthoben und einige auch von weltlichen Instanzen ins Gefängnis geschickt wurden. Macht ihr ungehöriges Verhalten automatisch ihre Kirchen falsch?

Im Lichte der tiefgründigen Beobachtung des Paulus: »Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.« Römer (3:23), sind alle Konfessionen aufgerufen, anzuerkennen, dass weder ihre Mitglieder noch ihre Führer völlig makellose Personen sind. Gott tut sein Werk durch unvollkommene Menschen.

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