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< Bibel
Ich habe gehört, dass in der Bibel „verlorene Schriften” erwähnt werden. Was ist das und welche Folgen hat das für die Lehre von der Unfehlbarkeit und der Vollständigkeit der Bibel?
Die sogenannten „verlorenen Schriften” beziehen sich auf Schriften, die in unserem heutigen biblischen Bericht erwähnt oder zitiert werden, die selbst aber nicht darin enthalten sind. Einige dieser Schriften kennt man aus anderen Quellen, andere nicht.
Verlorene Schrift | Bibelzitat zur verlorenen Schrift |
---|---|
Buch der Kriege des Herrn | Numeri 21:14 |
Das Buch des Aufrechten | Josua 10:13, 2. Samuel 1:18 |
Chronik Salomos | 1. Könige 11:41 |
Geschichte des Sehers Samuel | 1. Chronik 29:29 |
Geschichte des Sehers Gad | 1. Chronik 29:29 |
Geschichte des Propheten Nathan | 1. Chronik 29:29, 2. Chronik 9:29 |
Weissagung Ahijas | 2. Chronik 9:29 |
Vision des Sehers Jedo | 2. Chronik 9:29, 2. Chronik 12:15, 2. Chronik 13:22 |
Geschichte des Propheten Schemaja | 2. Chronik 12:15 |
Geschichte Jehus | 2. Chronik 20:34 |
Geschichte der Seher des Manasse | 2. Chronik 33:19 |
Klagelied für Josiah | 2. Chronik 25:25 |
der Brief an die Korinther des Paulus vor unserem „1. Korinther” | 1. Korinther 5:9 |
ein möglicher früherer Epheserbrief des Paulus | Epheser 3:3 |
Brief des Paulus an die Kirche in Laodicäa | Kolosser 4:16 |
Weissagung des Henoch (Zitat) | Judas 1:14-15 |
1. Henoch | „Es beeinflusste Matthäus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte, Römer, 1. und 2. Korinther, Epheser, Kolosser, 1. und 2. Tessaloniker, 1. Timotheus, Hebräer, 1. Johannesbrief, Judas (der ihn direkt zitiert) und Offenbarung (mit zahlreichen Bezügen)...indem es Lehren des Neuen Testamentes bezüglich der Natur des Messias, den Menschensohn, das messianische Reich, Dämonologie, die Zukunft, Auferstehung, das Jüngste Gericht, das ganze eschatologische Theater und Symbolik formte.”[1] |
Das Bild wird noch komplizierter durch die Tatsache, dass Christen sich nicht immer einig waren über den „Kanon”, das heißt sie waren darüber uneins, was als heilige Schrift zu gelten hat und was nicht.
Einige Beispiele dieser Varianten:
Christliche Person oder Gruppe | kanonische Unterschiede zur protestantischen Bibel (im Englischen die King James Übersetzung) |
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Katholiken | Apokryphen sind kanonisch |
Orthodoxe | Apokryphen sind kanonisch |
Clemens von Alexandria (200 n. Chr.) | hatte noch im Kanon:
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Römische Christen (circa 200 n. Chr.) | bezogen in den Kanon ein:
schlossen aus dem Kanon aus:
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Origenes (bis 254 n. Chr.)) | bezog in den Kanon ein:
schloss aus dem Kanon aus:
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Syrische Peshitta | schloss aus dem Kanon aus:
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Armenische Kirche | schloss in den Kanon ein:
Schloss aus dem Kanon aus:
|
Äthiopische Kirche | schloss in den Kanon ein:
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Martin Luther | betrachtete den Brief des Jakobus als eine „rechte Strohepistel” [9] Er stimmte auch mit der Bergpredigt nicht überein, weil sie zu seiner Theologie von der „Gnade allein” nicht passte. |
All diese Kanons können nicht richtig sein. Warum sollten wir annehmen, ausgerechnet die Bibel des Kritikers sei vollständig und unfehlbar? Durch welche Autorität wird das erklärt? Eine solche Autorität müsste außerhalb der Bibel liegen und damit augenfällig machen, dass es eine andere Quelle für das Wort Gottes gibt außer der Bibel.
Außerdem muss man sich bewusst machen, dass die Schreiber der Bibel keinen Bibelkanon kannten, da die Bibel erst Jahrhunderte später zusammengestellt wurde. Also konnten sich Bibelschreiber nicht auf die Vollständigkeit und das Ausreichen des Kanons bezogen haben, da der Kanon gar nicht existierte.
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