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Im Gegensatz zu den Behauptungen der Kritiker, teilten die ersten Christen ihren Glauben an creatio ex nihilo nicht. Das Konzept von creatio ex nihilo
begann sich in christlichen Kreisen kurz vor der Zeit Galens anzukündigen. Der erste christliche Denker, der die Grundzüge einer Lehre von creatio ex nihilo zum Ausdruck brachte, war der gnostische Theologe Basilides, der im zweiten Viertel des zweiten Jahrhunderts tätig war. Basilides arbeitete eine ausgefeilte Kosmologie aus, in der er danach trachtete, die logischen Schlussfolgerungen christlicher Lehre im Lichte der platonischen Kosmologie durchzudenken. Er wies die Analogie des menschlichen Machers, des Handwerkers, der ein Stück Holz schnitzt, als einen Anthropomorphismus zurück, der die Macht Gottes ernsthaft einschränkt. Anders als ein Mensch schuf Gott die Welt aus 'nicht existierender Materie'. Zuerst brachte er Materie dadurch ins Sein, dass er 'Samen' schuf, und dieser geschaffene Stoff wurde, gemäß seinem Willen, zum Kosmos geformt.[1]
Die Lehre von creatio ex nihilo wurde also zuerst von einem Gnostiker, dem Vertreter eines häretischen Zweiges der Christenheit, vertreten, und erschien erst mehr als ein Jahrhundert nach der Geburt Christi.
Der Gedanke, dass Gott schon vorher existierendes Material in der Schöpfung verwandte, wurde zumindest von einigen frühen Kirchenvätern angenommen, was zu dem Schluss führt, dass sich der Glaube über die Art des Schöpfungsvorganges im Laufe der Zeit änderte, so wie griechische philosophische Ideen in die christliche Lehre eindrangen. Justin der Märtyrer (110 - 165 n. Chr.) sagte:
Und uns wurde gelehrt, dass Er am Anfang, aus Seiner Güte, zum Wohl des Menschen, alle Dinge aus ungeformter Materie schuf. Und wenn sich Menschen durch ihre Werke dieser seiner Gestaltung würdig erweisen, werden sie würdig befunden, und so haben wir es empfangen, in Gemeinschaft mit ihm zu regieren, befreit von Verfall und Leiden.[2]
Justin setzt an anderer Stelle mit Beispielen wie diesen fort:
Justin war nicht der einzige Kirchenvater, der ex nihilo Schöpfung ablehnte. Clemens sagte in seiner „Hymne an den Pädagogus”:
Der du aus einem verwirrten Haufen schufest diese geordnete Sphäre, und aus der formlosen Masse der Materie schmücktest du das Universum...[6]
Und Blake Ostler kommentiert den 1. Clemensbrief:
Clemens stellte fest:„Du... machst offenbar das immerwährende Gewebe der Welt. Du, o Herr, schufest die Erde.” Die Ausdrücke, die Clemens hier gebraucht, sind bedeutsam. Er nimmt an, dass Gott „offenbar machte” (ἐϕανεροποίησας) das „immerwährende Gewebe der Welt” (Σὺ τὴν ἀέναον του κόσμου σύστασιν). Er bezieht sich auf ein ewiges Substrat, das Gottes schöpferischer Tätigkeit zugrunde liegt. Clemens ist wichtig, da er ganz im Zentrum der christlichen Kirche stand, die sich damals entwickelte. Seine Sichtweise nimmt an, dass Gott aus einem ewig existierenden Substrat geschaffen hatte, schaffend indem er etwas „offenbar machte”, das schon in irgend einer Form existerte. Der Mangel an Argumenten oder weiteren Erläuterungen zeigt an, dass Clemens nicht versuchte, eine philosophische Position einzuführen, sondern dass er nur eine allgemein akzeptierte vertrat. Doch die Tatsache, dass eine solche Sichtweise vorausgesetzt wurde, ist noch bedeutsamer, als wenn Clemens für sie argumentiert hätte. Hätte er ein Argument für diese Sicht präsentiert, dann könnten wir annehmen, das es entweder eine umstrittene Lehre oder eine neue Sichtweise war. Aber da er sie als offensichtlich betrachtete, scheint es, dass es sich dabei um einen allgemein anerkannten Glaubensgrundsatz in der frühen christlichen Kirche handelte.[7]
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