Joseph Smith/Polygamie/Polyandrie/Siegelung an verheiratete Frauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 26. Juni 2017, 14:17 Uhr

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Joseph Smith an verheiratete Frauen gesiegelt

Frage: Warum wurde Joseph Smith an verheiratete Frauen gesiegelt?

Kritker weisen immer wieder darauf hin, dass Joseph Smith Frauen heiratete, die bereits mit einem anderen Mann verheiratet waren. Sie stellen dies als verwerfliches, ehezerstörendes Verhalten von Joseph hin.

Die Siegelungen von Joseph Smith an verheiratete Frauen können nur aus dem Blickwinkel der Ewigkeit verstanden werden. Sie kamen gewiss nicht aus sexuellen Gründen zustande und hatten mit großer Wahrscheinlichkeit auch keine sexuelle Komponente.

Verschiedene Arten von Ehesiegelung

In der Anfangszeit der Kirche gab es unterschiedliche Arten von Ehesiegelungen.

  • Für Zeit und Ewigkeit (wie sie auch heute noch durchgeführt wird)
  • Für die Ewigkeit (ohne praktische Konsequenz für das Erdenleben)
  • Für Zeit (Eine Ehe wie bei anderen Gaubensgemeinschaften auch, die nur bis zum Tod gilt)

Es gab auch unterschiedliche Motive für ewige Siegelungen:

  • Der Frau die Erhöhung zu ermöglichen
  • Verwandtschaftliche Bande für die Ewigkeit zwischen Familien zu knüpfen

Gründe für Siegelungen an verheiratete Frauen

Da Mehrfachehen wegen der zu erwartenden Widerstände in der Zeit in Nauvoo im Geheimen geschlossen wurden und nicht immer ausreichend dokumentiert sind, geht man von 8 bis 11 Ehen Joseph Smiths mit verheirateten Frauen aus. Davon sind 8 gesichert. Dabei handelte es sich ausschließlich um Eheschließungen für die Ewigkeit alleine. Die Frauen waren vor der Siegelung an Joseph Smith bereits verheiratet und blieben das auch danach, und zwar entweder mit einem getreuen Kirchenmitglied, einem vom Abfall gefährdeten Mitglied oder einem Nichtmitglied.

Bei vom Abfall gefährdeten Ehepartnern und bei solchen, die keine Kirchenmitglieder waren, sollte die Siegelung an Joseph Smith der Frau die Erhöhung im celestialen Reich ermöglichen, die ihr, nach damaliger Auffassung, an der Seite eines dafür unwürdigen Ehemannes verwehrt geblieben wäre.

Wo die Ehemänner getreue Mitglieder der Kirche waren, geschah die Siegelung an Joseph Smith, um eine lockere dynastische Verbindung zwischen den getreuen Familien der Kirche zu schaffen.

Da Sexualität im prüden Umfeld der USA im 19. Jahrhundert kein Gesprächsthema war, gibt es keine Belege dafür, ob diese Mehrfachehefrauen Sexualpartnerinnen von Joseph Smith waren. Aus verschiedenen Indizien ist eher zu schließen, dass ausschließlich die früheren Männer, mit denen die Frauen für das irdische Leben verheiratet waren, ihre einzigen Sexualpartner blieben.

In diesen Ehesiegelungen ging es jedenfalls nicht um sexuelle Vielfalt, sondern um eine von Gott auferlegte schwierigen Verpflichtung mit Wirkung für die Ewigkeit.


Endnoten