Bibel/Übersetzungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Englischen verwendet die Kirche immer noch die „Autorisierte Version” (King James Bibel) „als die offizielle Bibelübersetzung obwohl moderne Übersetzungen leichter zu lesen und auch genauer sind und Erkenntnisse aus später entdeckten Manuskripten einschließen.
 
Im Englischen verwendet die Kirche immer noch die „Autorisierte Version” (King James Bibel) „als die offizielle Bibelübersetzung obwohl moderne Übersetzungen leichter zu lesen und auch genauer sind und Erkenntnisse aus später entdeckten Manuskripten einschließen.
  

Version vom 11. September 2013, 14:43 Uhr

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Warum verwenden Heilige der Letzten Tage die King James Version der Bibel?


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Kritik

Im Englischen verwendet die Kirche immer noch die „Autorisierte Version” (King James Bibel) „als die offizielle Bibelübersetzung obwohl moderne Übersetzungen leichter zu lesen und auch genauer sind und Erkenntnisse aus später entdeckten Manuskripten einschließen.

Kritiker beklagen manchmal, dass der achte Glaubensartikel: „Wir glauben, dass die Bibel, so weit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist”, bedeuten würde, dass die HLT der Meinung wären, dass Bibelübersetzer versuchten, die Wahrheit Gottes zu verbergen.

(Dieses Problem ist im deutschen Sprachraum wenig relevant, da die Kirche hier die nach modernen Erkenntnissen sorgfältig erstellte Einheitsübersetzung der Bibel benutzt. Vor ihrer Veröffentlichung wurde die revidierte Lutherübersetzung verwendet.)

Quellen der Kritik

Bill McKeever and Eric Johnson, Mormonism 101. Examining the Religion of the Latter-day Saints (Grand Rapids, Michigan: Baker Books, 2000), Kapitel 7


Einige Gründe für die Verwendung der King-James-Version (KJV) als offizielle Bibelausgabe sind:

  • Historische Kontinuität seit der Wiederherstellung, da die erste Generation von Propheten und Kirchenmitgliedern die KJV verwendete.
  • Das Buch Mormon beruht auf dem KJV Text; Parallelen und Anspielungen sind so leichter in der KJV zu erkennen, als in einer modernen Übersetzung.
  • Führer der Kirche haben das Gefühl, dass die Standardisierung Vorteile hat, um zum Beispiel unnütze Auseinandersetzungen unter den Mitgliedern zu verhindern, - welche Bibel die bessere Übersetzung wäre.
  • Theologisch ist die Kirche mit einigen heutigen Bestrebungen in einigen Bibelübersetzungen nicht einverstanden (z.B. dass Hinweise auf Priestertumsämter, die es in einigen Konfessionen nicht gibt, entfernt wurden, geschlechtsneutrale Sprache in Bezug auf Gott usw.)

Jedoch gibt es nichts in der Kirchenpolitik oder in der offiziellen Lehre der Kirche, das den Mitglieder verbietet, andere Bibelübersetzungen für ihr persönliches Studium zu lesen. Viele tun das.

„richtig übersetzt”

Die Kritiker McKever und Johnson schreiben über die Haltung der HLT:

Es ist zweifelhaft, dass unsere viele modernen Übersetzungen von charakterlosen Leuten erzeugt wurden, die die Wahrheit Gottes verborgen halten wollten. Die Motivation hinter einer neuen Übersetzung ist in den meisten Fällen, ein klareres Verständnis von dem zu geben, was Gott seinem Volk offenbaren will. Einige Übersetzungen erreichen dieses Ziel besser als andere.

Das ist natürlich nur teilweise richtig. Betrachten wir zum Beispiel die „New Living Translation”. In deren Einführung lesen wir folgendes:

Die Übersetzer haben sich bewusst bemüht, einen Text zur Verfügung zu stellen, der von einem durchschnittlichen Leser von modernem Englisch leicht verstanden werden kann. Zu diesem Zweck haben wir den Wortschatz und die Sprachstrukturen verwendet, die und die vom Durchschnittsmenschen allgemein benutzt werden. Das Ergebnis ist eine Übersetzung der heiligen Schrift, die im allgemeinen auf dem Leseniveau eines Mittelstufenschülers geschrieben ist.

Kurz vorher haben sie eine Tendenz in der Übersetzung zugegeben. Diese Übersetzung wurde angefertigt von „neunzig evangelikalen Gelehrten … beauftragt 1989 mit der Überarbeitung der „Living Bible” zu beginnen.” Das ist fein, wenn man evangelikal ist. Wenn man das aber nicht ist, zeigt die Übersetzung ganz klar eine Bevorzugung gewisser Übersetzungsmöglichkeiten. Die King James Version, die neue Internationale Version, und alle anderen Übersetzungen gehen an die Übersetzung von einem bestimmten theologischen Blickwinkel an den Text heran. Einige werden mehr als andere kritisiert (wie die Neue Weltübersetzung der Zeugen Jehovas). Die HLT-Kirche hat die King-James-Version als offizielle Bibelversion ausgewählt. Das hat einen zweifachen Grund. Erstens ist es eine geachtete und leicht zugängliche Übersetzung (wenn auch etwas alt), und zweitens, es war die einzige englische Übersetzung der Bibel die den frühen Führern der HLT-Kirche zur Verfügung stand, daher snd alle Bibelzitate daraus entnommen.

Die Bibel im deutschen Sprachraum

Im deutschen Sprachraum verwendet die Kirche Jesu Christi die sogenannte Einheitsübersetzung als Standardübersetzung. Das heißt, die Mitglieder sind dazu angehalten, sie als Lehrer in den Klassen zu benutzen und auch alle offiziellen Übersetzungen (Leitfäden, Konferenzansprachen usw.) benutzen für Bibelzitate in der Regel die Einheitsübersetzung.

Als 1980 die Einheitsübersetzung veröffentlicht wurde, wurde die bisher im deutschen Sprachraum verwendete revidierte Lutherübersetzung durch diese ersetzt, weil sie wissenschaftlich solide erarbeitet wurde und versuchte, die theologische Meinung der Übersetzer nicht in den Vordergrund treten zu lassen. Dies wird vor allem durch die Fußnoten deutlich, die bei zweifelhaften Stellen auf anderslautende Quellen hinweisen bzw. abweichende Interpretationen erwähnen. Wegen dieser weitgehenden Unvoreingenommenheit ist die Einheitsübersetzung besonders für den Gebrauch in der Kirche geeignet, wenn sie auch im Auftrag der deutschsprachigen katholischen Bischöfe veröffentlicht wurde und die Psalmen und das Neue Testament auch vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland anerkannt ist.

Allerdings kann die Kirche aus Urheberrechtsgründen keine eigene deutsche Bibelausgabe auf der Grundlage der Einheitsübersetzung veröffentlichen. Das Copyright dafür liegt bei der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart GmbH. Auch alle anderen deutschen Bibelübersetzungen sind durch das Urheberrecht geschützt und können daher nicht frei benutzt werden. Das gilt ebenso für die revidierte Lutherbibel, die wegen ihrer tiefgreifenden Überarbeitung einem noch gültigen Urheberschutz unterliegt. In Deutschland gilt, dass das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Autors erlischt.

Die englische King James Bibel hingegen wurde ohne Überarbeitung übernommen. Da sie Anfang des 17. Jahrhunderts verfasst wurde, ist das Urheberrecht längst erloschen und der Kirche steht es frei, eigene Ausgaben zu veröffentlichen. Daher gibt es im Englischen eine Vierfachkombination aus Buch Mormon, Lehre und Bündnisse, Köstlicher Perle und Bibel sowie eine mit eigenen Fußnoten und Ergänzungen durch die Joseph Smith Übersetzung erweiterte Ausgabe der King-James-Bibel. Beides ist aus Urheberrechtsgründen im Deutschen nicht möglich.

Übertragungsprobleme durch Bibelübersetzungen

Sowohl bei HLT-Apologeten als auch bei Kritikern aus dem Englischen kommt es vor, dass Argumente an einzelnen Ausdrücken in der King James Bibel festgemacht werden. Einige dieser Argumente lösen sich in Luft auf, wenn man andere Bibelübersetzungen heranzieht. Manchmal wird eine ganze Argumentationskette zunichte gemacht. Es ist daher anzuraten, für Argumente mehrere Bibelübersetzungen zu Rate zu ziehen, um herauszufinden, ob sich die Übersetzer über einen gewissen Ausdruck einig sind. Ist das nicht der Fall, sollte das Argument lieber nicht verwendet werden, da es auf unsicherem Boden steht.