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* Heilige der Letzten Tage an eine weibliche göttliche Person, an eine „Himmlische Mutter” als Gegenstück zu Gott, dem Himmlischen Vater? | * Heilige der Letzten Tage an eine weibliche göttliche Person, an eine „Himmlische Mutter” als Gegenstück zu Gott, dem Himmlischen Vater? | ||
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Heilige der Letzten Tage rückschließen durch die Heiligen Schriften und durch neuzeitliche Offenbarung auf die Existenz einer Himmlischen Mutter. Weil HLT-Theologie die Schöpfung aus dem Nichts ([[Schöpfung/Creatio ex nihilo (Schöpfung aus dem Nichts)|creatio ex nihilo]]) ablehnt als eine nachbiblische Hinzufügung zum christlichen Glauben, und weil sie [[Gottes Körperlichkeit|Gott als in einer menschlichen Form verkörpert]] sehen, während sie das [[Gottheit und Dreifaltigkeit|trinitarische Glaubensbekenntnis]] ablehnen, erscheint es logisch und fast zwangsläufig, dass unser Himmlischer Vater ein weibliches Gegenstück hat. Das leuchtet besonders ein, wenn man bedenkt, dass die HLT die Lehre der [[Theosis]] oder menschlicher Gottwerdung vertreten. Demnach teilt die Himmlische Mutter die Elternschaft mit dem Vater und teilt seine Eigenschaften der Vollkommenheit, Heiligkeit und Herrlichkeit. | Heilige der Letzten Tage rückschließen durch die Heiligen Schriften und durch neuzeitliche Offenbarung auf die Existenz einer Himmlischen Mutter. Weil HLT-Theologie die Schöpfung aus dem Nichts ([[Schöpfung/Creatio ex nihilo (Schöpfung aus dem Nichts)|creatio ex nihilo]]) ablehnt als eine nachbiblische Hinzufügung zum christlichen Glauben, und weil sie [[Gottes Körperlichkeit|Gott als in einer menschlichen Form verkörpert]] sehen, während sie das [[Gottheit und Dreifaltigkeit|trinitarische Glaubensbekenntnis]] ablehnen, erscheint es logisch und fast zwangsläufig, dass unser Himmlischer Vater ein weibliches Gegenstück hat. Das leuchtet besonders ein, wenn man bedenkt, dass die HLT die Lehre der [[Theosis]] oder menschlicher Gottwerdung vertreten. Demnach teilt die Himmlische Mutter die Elternschaft mit dem Vater und teilt seine Eigenschaften der Vollkommenheit, Heiligkeit und Herrlichkeit. | ||
− | Es gibt Belege für diese Lehre im alten Israel {{ | + | Es gibt Belege für diese Lehre im alten Israel <ref>{{FR-19-1-9}}</ref> und im Buch Mormon.<ref>Siehe {{NephiAsherah0}}</ref> |
− | Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter.{{ | + | Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter.<ref>{{EoM1|author=Elaine Anderson Cannon|article=Mutter im Himmel|start=961|vol=}}{{link|url=http://ldsfaq.byu.edu/emmain.asp?number=133}}</ref> Eliza R. Snow verfasste ein Gedicht, (das später zu einem Lied vertont wurde), das den bekanntesten Ausdruck dieser Lehre gibt:<ref>Dies ist Lied #190 im gegenwärtigen HLT-Gesangbuch („O mein Vater”) geschrieben beim Tod von Joseph Smith. Das Gedicht wurde ursprünglich von Eliza Snow unter dem Titel Inovation in der <em>Times and Season</em> Nr. 17 am 15. Nov 1845 veröffentlicht. (Siehe {{PeopleParadox1|start=168}})</ref> |
:::Sind im Himmel Eltern einzeln? <br>Die Vernunft weist solches fort <br>Und sie sagt mit Kraft und Klarheit <br>Du hast eine Mutter dort. <br>Wenn vorüber dieses Leben<br>dieser Leib dem Staube gleich, <br>dann werde ich mit Freuden jauchzen, Vater, Mutter treffen euch <br>Dann o Wonne, ist vollendet alles Mühn der Sterblichkeit<br>Und ich werde froh und selig mit euch sein in Ewigkeit | :::Sind im Himmel Eltern einzeln? <br>Die Vernunft weist solches fort <br>Und sie sagt mit Kraft und Klarheit <br>Du hast eine Mutter dort. <br>Wenn vorüber dieses Leben<br>dieser Leib dem Staube gleich, <br>dann werde ich mit Freuden jauchzen, Vater, Mutter treffen euch <br>Dann o Wonne, ist vollendet alles Mühn der Sterblichkeit<br>Und ich werde froh und selig mit euch sein in Ewigkeit | ||
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Im Jahr 1909 schrieb die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith: | Im Jahr 1909 schrieb die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith: | ||
− | :Der Mensch [wurde], als Geist, von himmlischen Eltern gezeugt und geboren … [und wuchs] in den ewigen Wohnungen des Vaters zur Reife heran... Alle Männer und Frauen gleichen dem universellen Vater und der universellen Mutter und sie sind buchstäblich Söhne und Töchter der Gottheit....{{ | + | :Der Mensch [wurde], als Geist, von himmlischen Eltern gezeugt und geboren … [und wuchs] in den ewigen Wohnungen des Vaters zur Reife heran... Alle Männer und Frauen gleichen dem universellen Vater und der universellen Mutter und sie sind buchstäblich Söhne und Töchter der Gottheit....<ref>{{Messages1st4|start=205|end=206}}. Originally in {{IE|article=The Origin of Man|date=November 1909|vol=13|start=61|end=75|author=First Presidency}}{{link|url=http://www.lds.org/ensign/2002/02/the-origin-of-man}} {{wikilink|url=Evolution:Primary_sources:First_Presidency_1909}}</ref> |
− | Die Erklärung von 1995, herausgegeben von der Ersten Präsidentschaft und vom Rat der Zwölf Apostel mit dem Titel <i>Die Familie – eine Proklamation an die Welt</i> besagt, dass alle Männer und Frauen Kinder von himmlischen Eltern (Mehrzahl) sind, was auf die Existenz einer Mutter im Himmel hinausläuft, {{ | + | Die Erklärung von 1995, herausgegeben von der Ersten Präsidentschaft und vom Rat der Zwölf Apostel mit dem Titel <i>Die Familie – eine Proklamation an die Welt</i> besagt, dass alle Männer und Frauen Kinder von himmlischen Eltern (Mehrzahl) sind, was auf die Existenz einer Mutter im Himmel hinausläuft, <ref>{{ProclamationFamiie}}</ref> |
:Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung... | :Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung... | ||
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As President Gordon B. Hinckley observed: | As President Gordon B. Hinckley observed: | ||
− | :Logik und Vernunft legen sicherlich nahe, daß wir, wenn wir einen Vater im Himmel haben, auch eine Mutter im Himmel haben. Diese Lehre scheint mir sehr einleuchtend zu sein. Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.... Daß wir nicht zu unserer Mutter im Himmel beten, bedeutet nicht, daß wir sie in irgendeiner Weise herabsetzen oder verunglimpfen.... keiner von uns kann die Herrlichkeit von ihr, von der wir keine offenbarte Kenntnis haben, vergrößern oder schmälern.{{ | + | :Logik und Vernunft legen sicherlich nahe, daß wir, wenn wir einen Vater im Himmel haben, auch eine Mutter im Himmel haben. Diese Lehre scheint mir sehr einleuchtend zu sein. Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.... Daß wir nicht zu unserer Mutter im Himmel beten, bedeutet nicht, daß wir sie in irgendeiner Weise herabsetzen oder verunglimpfen.... keiner von uns kann die Herrlichkeit von ihr, von der wir keine offenbarte Kenntnis haben, vergrößern oder schmälern.<ref>{{Generalkonferenz|author=Gordon B. Hinckley|article=Töchter Gottes|date=November 1991}}{{link|url=https://www.lds.org/general-conference/1991/10/daughters-of-god?lang=deu}}</ref> |
Die Enzyklopädie des Mormonismus schreibt: | Die Enzyklopädie des Mormonismus schreibt: | ||
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:Der Glaube, dass es eine Mutter im Himmel gibt, die Gottes Partnerin in der Schöpfung und Fortpflanzung ist, ist nicht dasselbe wie der besondere Nachdruck, der in der katholischen Tradition auf die Mariologie gelegt wird. | :Der Glaube, dass es eine Mutter im Himmel gibt, die Gottes Partnerin in der Schöpfung und Fortpflanzung ist, ist nicht dasselbe wie der besondere Nachdruck, der in der katholischen Tradition auf die Mariologie gelegt wird. | ||
− | :Heute ist der Glaube an eine lebende Mutter im Himmel vorbehaltlos im Gedankengut der Heiligen der Letzten Tage enthalten. Obwohl in der Heiligen Schrift nur Andeutungen vorhanden sind, bezeugen Äußerungen, die von Präsidenten der Kirche im Laufe der Zeit gemacht worden sind, dass die Menschheit sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter hat.{{ | + | :Heute ist der Glaube an eine lebende Mutter im Himmel vorbehaltlos im Gedankengut der Heiligen der Letzten Tage enthalten. Obwohl in der Heiligen Schrift nur Andeutungen vorhanden sind, bezeugen Äußerungen, die von Präsidenten der Kirche im Laufe der Zeit gemacht worden sind, dass die Menschheit sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter hat.<ref>{{Book:Ludlow:Encyclopedia of Mormonism|link= http://www.mormonismus-enzyklopaedie.de/MUTTER_HIMMEL.html =/EoM&CISOPTR=4391&CISOSHOW=3892|pages=961|author=Elaine Anderson Cannon|article=Mutter im Himmel|vol=2}}</ref> |
===Ist deshalb so wenig über die Himmlische Mutter bekannt, weil sie geschützt wird?=== | ===Ist deshalb so wenig über die Himmlische Mutter bekannt, weil sie geschützt wird?=== | ||
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Weil HLT-Theologie die Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo) ablehnt als eine nachbiblische Hinzufügung zum christlichen Glauben, und weil sie Gott als in einer menschlichen Form verkörpert sehen, während sie das trinitarische Glaubensbekenntnis ablehnen, erscheint es logisch und fast zwangsläufig, dass unser Himmlischer Vater ein weibliches Gegenstück hat. Das leuchtet besonders ein, wenn man bedenkt, dass die HLT die Lehre der Theosis oder menschlicher Gottwerdung vertreten. Demnach teilt die Himmlische Mutter die Elternschaft mit dem Vater und teilt seine Eigenschaften der Vollkommenheit, Heiligkeit und Herrlichkeit.
Es gibt Belege für diese Lehre im alten Israel [1] und im Buch Mormon.[2]
Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter.[3] Eliza R. Snow verfasste ein Gedicht, (das später zu einem Lied vertont wurde), das den bekanntesten Ausdruck dieser Lehre gibt:[4]
Im Jahr 1909 schrieb die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith:
Der Mensch [wurde], als Geist, von himmlischen Eltern gezeugt und geboren … [und wuchs] in den ewigen Wohnungen des Vaters zur Reife heran... Alle Männer und Frauen gleichen dem universellen Vater und der universellen Mutter und sie sind buchstäblich Söhne und Töchter der Gottheit....[5]
Die Erklärung von 1995, herausgegeben von der Ersten Präsidentschaft und vom Rat der Zwölf Apostel mit dem Titel Die Familie – eine Proklamation an die Welt besagt, dass alle Männer und Frauen Kinder von himmlischen Eltern (Mehrzahl) sind, was auf die Existenz einer Mutter im Himmel hinausläuft, [6]
Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung...
Heilige der Letzten Tage rückschließen durch die Heiligen Schriften und durch neuzeitliche Offenbarung auf die Existenz einer Himmlischen Mutter. Weil HLT-Theologie die Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo) ablehnt als eine nachbiblische Hinzufügung zum christlichen Glauben, und weil sie Gott als in einer menschlichen Form verkörpert sehen, während sie das trinitarische Glaubensbekenntnis ablehnen, erscheint es logisch und fast zwangsläufig, dass unser Himmlischer Vater ein weibliches Gegenstück hat. Das leuchtet besonders ein, wenn man bedenkt, dass die HLT die Lehre der Theosis oder menschlicher Gottwerdung vertreten. Demnach teilt die Himmlische Mutter die Elternschaft mit dem Vater und teilt seine Eigenschaften der Vollkommenheit, Heiligkeit und Herrlichkeit.
Es gibt Belege für diese Lehre im alten Israel [7] und im Buch Mormon.[8]
Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter.[9] Eliza R. Snow verfasste ein Gedicht, (das später zu einem Lied vertont wurde), das den bekanntesten Ausdruck dieser Lehre gibt:[10]
Im Jahr 1909 schrieb die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith:
Die Erklärung von 1995, herausgegeben von der Ersten Präsidentschaft und vom Rat der Zwölf Apostel mit dem Titel Die Familie – eine Proklamation an die Welt besagt, dass alle Männer und Frauen Kinder von himmlischen Eltern (Mehrzahl) sind, was auf die Existenz einer Mutter im Himmel hinausläuft, [12]
Trotz dieses Glaubens, spielt die Mutter im Himmel nahezu keine Rolle in der Anbetung oder in der Lehre jenseits was oben aufgeführt wurde. Es wird von den Mitgliedern nicht für korrekt gehalten, zur Mutter im Himmel zu beten, da es keine prophetischen Beispiele dafür gibt. Mitglieder der Kirche beten wie der Erlöser es gelehrt hat: „Unser Vater im Himmel....” (Matthäus 6:9, 3. Nephi 19:19-21, 3. Nephi 17:15, 3. Nephi 18:21, 3. Nephi 19:19-21), {Betonung hinzugefügt.)
As President Gordon B. Hinckley observed:
Die Enzyklopädie des Mormonismus schreibt:
Beim Versuch zu ergründen, warum es nur geringe und vage Belege für eine Himmlische Mutter in der HLT-Theologie gibt, sind Mitglieder, die gute Absichten gehabt haben mögen aber keine Inspiration oder Vollmacht, über diese Sache zu sprechen, zu falschen Schlussfolgerungen gekommen. Wahrscheinlich ist die üblichste schlechte Erklärung für unseren Mangel an Informationen die Idee, dass sie von unserem Himmlischen Vater vor Blasphemie geschützt wird, die er und sein Sohn ertragen. Es handelt sich um eine falsche Zuschreibung von Vorstellungen aus der Zeit der höfischen Minne und der Romantik, die einst in der westlichen Literatur, den Umgangsformen und in der Sexualpolitik eine wesentliche Rolle spielten. Diese Art von zu schürzenden Idealen waren Jahrhunderte bevor die Kirche wiederhergestellt wurde, in der westlichen Kultur tief verwurzelt.
Wir haben keinen Beleg darüber gefunden, dass ein Kirchenführer, männlich oder weiblich über die himmlische Mutter durch die Unklarheit in der HLT-Lehre über sie als geschützt gesprochen hätte. Obwohl dies einmal eine weit verbreitete Idee war, scheint es nicht mehr als eine spekulative Volksweisheit zu sein, die durch keine prophetische Offenbarung unterstützt wird.
Wenn, wie Präsident Hinkley oben zitiert wird, ein Gebet zur Himmlischen Mutter nichts zu ihrer Herrlichkeit hinzufügen oder vermindern kann, dann wird eine Lästerung gegen sie ihr auch nicht schaden. Sie braucht keinen Schutz von uns.
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