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"Bibel, Unfehlbarkeit der," Evangeliumsthemen auf LDS.org,
Die Heiligen der Letzten Tage schätzen die Bibel sehr. Sie beschäftigen sich viel damit und glauben, dass sie das Wort Gottes ist. Jedoch glauben sie nicht, dass die Bibel in ihrer derzeitigen Form ohne Fehler ist.
Joseph Smith hat gesagt: „Ich glaube der Bibel, und zwar in dem Wortlaut, wie er den Verfassern ursprünglich aus der Feder geflossen ist.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 227.)
Die Heiligen der Letzten Tage haben große Achtung vor der Bibel und sie liegt ihnen sehr am Herzen. Sie studieren sie und bemühen sich, nach dem zu leben, was darin steht. Sie schätzen ihr Zeugnis vom Leben und der Mission des Herrn Jesus Christus. Der Prophet Joseph Smith befasste sich sein ganzes Leben hindurch mit der Bibel und verkündete die Grundsätze, die darin zu finden sind. Er gab Zeugnis, dass jemand, der „die Kraft der Allmacht erkennen kann, deren Schriftzug der Himmel trägt, … auch Gottes eigene Handschrift im heiligen Buch sehen [kann]; und wer es am häufigsten liest, wird es am meisten schätzen; und wer damit vertraut ist, wird die Hand [des Herrn] erkennen, wo immer er sie sehen kann.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 73.)
Während die Bibel zusammengestellt, unterteilt, übersetzt und abgeschrieben wurde, haben sich viele Fehler eingeschlichen. Dies stellt sich heraus, wenn man die zahlreichen und oftmals widersprüchlichen Bibelübersetzungen betrachtet, die es heute gibt. Wer sich sorgfältig mit der Bibel befasst, ist von den offenkundigen Widersprüchen und Auslassungen oft verwirrt. Viele Leute fragen sich auch, warum biblische Propheten sich oft auf Bücher oder Schriftstellen bezogen haben, die derzeit nicht in der Bibel zu finden sind.[1]
Kritiker behaupten, die biblischen Texte wären unfehlbar, zumindest in ihrer ursprünglichen Form. Aus diesem Grund wäre es von Joseph Smith nicht richtig zu lehren, die Bibel enthalte Irrtümer, Fehler oder Auslassungen.
Die vorliegenden Textbeweise machen die Annahme eines unfehlbaren Bibeltextes unhaltbar. Außerdem ist die Lehre der Unfehlbarkeit keine biblische Lehre und kann daher dem Text nur von außen übergestülpt werden und nicht aus den Lehren der als „unfehlbar” angenommene Bibel bezogen werden.
Die Heiligen der Letzten Tage nehmen die Haltung ein, die Bibel zu ehren und danach zu trachten, sie zu verstehen, doch auch anzuerkennen, dass sie nur insoweit das Wort Gottes ist, als fehlbare Menschen das Wort getreu übermittelt haben. Das ist sowohl mit den biblischen Lehren als auch mit den verfügbaren Beweisen im Einklang.
Auf der Unfehlbarkeit der Bibel zu bestehen ist eine theologische und ideologische Annahme und nicht eine natürliche Folge von Lehren der Bibel.
Wie Blake Ostler über die „Chicago-Erklärung über die Unfehlbarkeit der Bibel” bemerkte:[2]
Die Lehre von der Unfehlbarkeit der Bibel ist in sich nicht stimmig. Meiner Meinung nach gebieten zahlreiche unüberwindliche Schwierigkeiten die Zurückweisung der Unfehlbarkeit im allgemeinen und der Unfehlbarkeit wie sie in der Chicago-Erklärung im besonderen erscheint. Erstens, die Chicago-Erklärung ist auf sich selbst bezogen nicht stimmig. Man kann nicht konsequent annehmen, die Bibel sei die Grundlage des Glaubens und dann annehmen, man müsste dennoch die Unfehlbarkeit der Bibel wie sie in der Chicaog-Erklärung behauptet wird, akzeptieren.... Diese Erklärung enthält eine Anzahl Annahmen, Voraussetzungen, wenn man so will, die nicht biblisch sind. Unfehlbarkeit, zumindest so, wie Evangelikale sie verstehen, wird in der Bibel nicht ausgesprochen. Nirgendwo in der Bibel stehen die Worte unfehlbar oder ohne Irrtum. Solche theoretischen Sichtweisen sind den Schreibern der Bibel recht fremd. Zudem ist Unfehlbarkeit in keinem der bedeutenden Glaubensbekenntnisse enthalten. Eine solche Betrachtung ist von eher neuer Herkunft und eher eine Besonderheit des amerikanischen Evangelikalismus. Durch die Geschichte christlichen Denkens war die Bibel immer eher eine Quelle als ein Objekt des Glaubens. Die Annahme, die Bibel wäre ohne Fehler, geht wohl über die Feststellung in der Schrift hinaus, dass alle Schrift inspiriert oder von Gott beatmet sei. Als Glaubenssatz ist also die Unfehlbarkeit nicht im Einklang mit der Behauptung, der Glaube beruhe auf dem, was die Bibel lehrt. Die Lehre von der Unfehlbarkeit ist eine außerbiblische Lehre über die Bibel und beruht auf Überlegungen, die nicht aus der Heiligen Schrift stammen. Sie sollte nur dann akzeptiert werden, wenn sie vernünftig ist und wenn sie mit dem im Einklang steht, was wir aus der Heiligen Schrift selbst wissen, und nicht als ein Glaubensartikel...Das ist jedoch beides nicht der Fall.
Die Chicago-Erklärung kann nur als eine Glaubenserklärung verstanden werden, nicht aber als vernünftige Beobachtung von dem, was wir in der Bibel finden. Die Chicago-Erklärung selbst gibt zu, dass wir keine Erklärung der Unfehlbarkeit in der Bibel finden. Erst wenn „alle Tatsachen bekannt sind”, werden wir sehen, dass die Unfehlbarkeit wahr ist. Es ist sehr bequem, eine Theorie aufzustellen, die erst verifiziert werden kann, wenn wir allwissend sind. Aus diesem Grund ist die Chicago-Erklärung eine nutzlose Behauptung. Sie kann keine Glaubensfeststellung sein, die aus der Bibel erstellt wurde, da sie nicht in der Bibel zu finden ist. Sie kann keine Darstellung dessen sein, was Beweise zeigen, da die Beweise nicht vollständig sind, bevor wir nicht allwissend sind.[3]
Die zur Zeit vorhandenen Bibelmanuskripte demonstrieren übereinstimmend, dass Verfälschung und Veränderung biblischer Texte die Regel und nicht die Ausnahme ist.
Emmanuel Tov[4], J. L. Magnes Professor für Bibelwissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem und leitender Herausgeber des Publikationsprojektes für die Schriften vom Toten Meer schrieb:
Einer ähnlichen Situation stehen wir im Neuen Testament gegenüber. Leon Vaganay und Christian-Bernard Amphoux[5] schrieben in An Introduction to New Testament Criticism [Eine Einführung in die Kritik des Neuen Testaments]:
Christliche Autoren beschuldigen oft Häretiker (wie die Marcioniten des zweiten Jahrhunderts) den Bibeltext zu verändern. Es gibt jedoch für jene, die auf einem fehlerlosen Bibeltext bestehen, eine noch beunruhigendere Entdeckung:
...kürzliche Studien haben gezeigt, dass die Indizien der überlebenden Manuskripte genau in die Gegenrichtung weisen. Schreiber, die mit der orthodoxen Tradition verbunden waren, haben nicht selten ihre Texte verändert, manchmal um die Möglichkeit des „Missbrauchs” durch Christen, die häretischem Glauben anhingen, auszuschalten, manchmal um sie den Lehren, denen Christen ihrer eigenen Überzeugung anhingen besser anzupassen.[6]
Also erforderte die „orthodoxe” christliche Tradition, dass die Ursprungstexte überarbeitet wurden, um ihre Sichtweisen zu unterstützen, im Gegensatz zu den Sichtweisen jener, mit denen sie nicht übereinstimmten. Es erscheint seltsam, heute jene zu beschuldigen, die die „orthodoxe” Sicht nicht vollständig akzeptieren, sie „verletzten die Heilige Schrift”. Denn gerade diese Heilige Schrift wurde von jenen verfälscht, dich sich nun als 'orthodox' bezeichnen, was einfach eine andere Art ist zu sagen, dass sie die Schlacht gewonnen haben, durch die ihre Sichtweise als die 'angemessene' definiert wird.
Wie Bruce Metzger beobachtete:
So seltsam es erscheinen mag, Schreiber, die [selbst] nachdachten, waren gefährlicher als jene, die einfach nur das, was ihnen vorlag, getreulich abschreiben wollten. Viele der Abänderungen, die als absichtlich einzustufen sind, wurden ohne Zweifel in gutem Glauben von Kopisten gemacht, die glaubten, sie korrigierten einen Irrtum oder eine sprachliche Verunglückung, die sich früher in den heiligen Text eingeschlichen hatte und die beseitigt werden musste. So konnte sogar ein späterer Schreiber eine fehlerhafte Lesart, die einmal ausgebessert worden war, wieder in den Text einführen.... Die Manuskripte des Neuen Testamentes bewahren Spuren von zwei Arten von dogmatischen Änderungen: Jene, die die Ausmerzung oder die Abänderung von dem betreffen, was als von der Lehre her als unannehmbar oder unbequem betrachtet wurde und jene, die in die Schrift einen 'Beweise' für eine bevorzugte theologische Haltung oder Praktik einführen.... [7]
Justin der Märtyrer, ein christlicher Autor des 2. Jahrhunderts, beklagte sich, die Juden hätten die Heilige Schrift abgeändert:
Und ich möchte, dass ihr beachtet, dass sie [die Juden] viel Heilige Schrift aus den Übersetzungen weggenommen haben....[8]
Origenes, ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter:
Textgelehrte wie Bruce Metzger zitieren diese Passage und bemerken dann:
Origenes nimmt an, dass vielleicht alle zu seiner Zeit vorhandenen Manuskripte verderbt geworden seien....[10]
Das Buch Mormon beschreibt, wie „klare und kostbare Dinge” (aus der Bibel) entfernt wurden. Origenes beklagt sich hier über Streichungen aus den heiligen Schriften, Veränderungen, die nur schwerstens zu entdecken sind. Eine Abänderung könnte erkennbar sein, aber eine Löschung ist einfach für immer verschwunden.
Der korinthische Bischof Dionysius klagt:
Als mich meine Mitchristen baten, ihnen Briefe zu schreiben, tat ich das. Diese haben die Apostel des Teufels mit Unkraut gefüllt, indem sie einige Dinge wegnahmen und andere hinzufügten. Für sie ist das Wehe vorbereitet. Man muss sich kaum wundern, wenn einige es gewagt haben, das Wort des Herrn selbst zu verfälschen, dass sie dann sich verschworen haben, meine eigene bescheidene Anstrengung zunichte zu machen.[11]
Question: Are Biblical textual variants significant?
Question: What did early Christians think about alterations to the scriptures?
Question: Do Mormons believe that the Bible has less value because it contains errors?
Question: Is any book of scripture perfect?
In der katholischen Einheitsübersetzung findet man im Anhang Unter „Die Textvorlagen der Einheitsübersetzung” folgenden Satz: „Leider kam es aber im Verlauf der Überlieferung zu vielen Veränderungen der ursprünglichen Texte, sowohl durch Hör- und Lesefehler bei Diktat und Nachschrift, als auch durch absichtliche Veränderungen stilistischer und inhaltlicher Art.”Katholische Bibelanstalt, 1980, Stuttgart - Anhang II, Abschnitt B, Punkt 1. Der grischische Text
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