
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
Zusammenfassung: Achtung! Mitglieder von FAIR nehmen ihre Tempelbündnisse ernst. Wir betrachten die Belehrungen im Tempel als heilig und besprechen ihre Besonderheiten daher nicht in einem öffentlichen Forum.
Kritiker der HLT-Kirche weisen auf Ähnlichkeiten zwischen den Ritualen der Freimaurer und der HLT Tempelbegabung hin. Sie behaupten, da Joseph Smith in Nauvoo, Illinois, in die Freimaurerei eingeführt wurde, kurz bevor er den Heiligen die volle Begabung (im Gegensatz zu der im Kirtland Tempel gegebenen Teilbegabung) vorstellte, er Elemente der Freimaurerriten in seine eigene Zeremonie integriert haben muss. Dieser Angriff geht von der Voraussetzung aus, dass Joseph Smiths Ritual ihm nicht von Gott eingegeben ist und daher nicht eine Wiederherstellung alter israelitischer und frühchristlicher Verordnungen ist.
Es soll noch angemerkt werden, dass diese Kritiker oft auch der Freimaurerei kritisch gegenüberstehen, es handelt sich also um den Versuch der „Schuld durch Verbindung”.
„Es wurde gemeinhin berichtet und zu einem großen Teil geglaubt, dass die Mysterien des Endowmenthauses nur eine Art Einsetzung der Freimaurerriten sind; doch ich brauche kaum zu sagen, dass diese Aussage im Lichte der Fakten alles in allem unbegründet und absurd ist.”
- — Fanny Stenhouse, Nineteenth Century Anti-Mormon Author[1]
Um dieses Thema zu verstehen, muss man einige Fakten verstehen:
Der Symbolist F. L. Brink meint, dass Joseph Smith erfolgreich eine „innovative und komplexe Symbologie” schuf, die gut den seelischen Bedürfnissen seiner Anhänger entsprach.[2]
Um die Beziehung zwischen der Tempelbegabung und der Freimaurerei zu verstehen, ist es nützlich, das Erleben im Tempel genauer zu betrachten. Im Tempel sind die Teilnehmer vor ein Ritual in einer solchen Form gestellt, wie es außerhalb dieses Bereiches im Gottesdienst der HLT unbekannt ist. Man kann sagen, die Tempelbegabung besteht aus zwei Teilen:
In der rituellen Darstellung der Lehren und Bündnisse der Begabung sind die Ähnlichkeiten zwischen dem HLT Tempeldienst und der Freimaurerei am offensichtlichsten.
Die Frage ist, warum ist das so?
Einige meinen, dass Joseph, als er die Begabung entwickelte, einem Problem gegenüberstand. Er wollte auf eine klare und effektive Art einige religiöse Gedanken, einige davon recht komplex, vermitteln. Dazu gehören so abstrakte Themen wie
Joseph musste diese Gedanken sehr unterschiedlichen Leuten vermitteln; einige mit sehr beschränkter Bildung, darunter viele Immigranten; einige nur mit bescheidenem Verständnis der englischen Sprache; alle besaßen verschiedene Niveaus intellektueller und geistlicher Reife, aber alle mussten durch dasselbe Ritual unterrichtet werden.
Joseph Smiths sehr kurze Erfahrung mit Freimaurerei vor der Einführung der vollen HLT Begabung einschließlich des persönlichen Dienstes als der Kaplan der „Loge der aufgehenden Sonne” in Nauvoo - dürfte ihn auf das Potential der Belehrung durch Ritual und Wiederholung aufmerksam gemacht haben. Einige glauben, dass Joseph auf diese Mittel als Werkzeuge der Belehrung für die Lehren und Bündnisse der Begabung in der Nauvoo Ära zurückgegriffen haben kann. Andere sind der Ansicht, dass diese Elemente gar nicht „ausgeborgt” sind, da diese Elemente schon im Ritual des Kirtland Tempels vorhanden waren.
Wie dem auch sei, die Verwendung von Symbolen war typisch für die Zeit Joseph Smiths. Sie war weder auf ihn noch auf die Freimaurerei beschränkt:
Symbole auf Gebäuden, in Schriftwerken, auf Industriewaren aufgestempelt, usw. waren keine Eigenheit von Mormonen und Freimaurern, sondern waren überall in der amerikanischen Gesellschaft in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verbreitet (wie sogar eine oberflächliche Betrachtung von Büchern, Plakaten, Gebäuden und Photos dieser Periode bestätigt). Nimmt man an, dass [Joseph] Smith es für notwendig hielt, seinen Heiligen bestimmte Prinzipien zu übermitteln, könnte es sein, dass er natürlich einen Satz von leicht verständlichen Symbolen entwickelte, wie sie schon in vertrauter Verwendung um ihn herum waren.[3]
Die HLT Tempelzeremonie wurde und wird als heilig betrachtet. Als solche durfte sie nicht der Betrachtung oder Diskussion durch Außenseiter ausgesetzt werden.
Joseph Smith war der Ansicht, dass viele der Heiligen nicht gut darin waren, Religiöses vertraulich zu behandeln:
Der Grund, warum uns die Geheimnisse des Herrn nicht offenbart werden, ist, dass wir sie nicht für uns behalten, sondern sie enthüllen; wir behalten nicht einmal unsere eigenen Geheimnisse, sondern enthüllen unsere Schwierigkeiten der Welt, sogar unseren Feinden. Wie also sollten wir da die Geheimnisse des Herrn bewahren? Ich kann ein Geheimnis bis zum Jüngsten Tag bewahren.[4]
Einige der frühen Führer der Kirche wiesen darauf hin, dass eines der Ziele des Freimaurertums war, angemessene Achtung vor Vertraulichkeitsversprechen zu lehren,[5] zum Beispiel:
Joseph Smith: „Das Geheimnis der Freimaurerei ist es, ein Geheimnis zu bewahren.”[6]
Brigham Young: „Das Wichtigste an der Freimaurerei ist es, ein Geheimnis zu bewahren.”[7]
Dieses institutionalisierte Freimaurerprinzip war ein Charakterzug, den sich die Heiligen sobald sie die Begabung erhalten hatten notwendigerweise aneignen mussten. Bestimmte Elemente des Tempelrituals werden nämlich als sehr heilig betrachtet, und dürfen Uneingeweihten nicht eröffnet werden. Dies ist vielleicht der Schlüssel dafür zu verstehen, warum der Prophet so viele von den Heiligen in Nauvoo ermutigte, der Freimaurerbruderschaft beizutreten.
Die Heiligen zur Zeit von Joseph Smith teilten die damals allgemeine Ansicht, dass die Freimaurerei unmittelbar von Salomos Tempel her stamme. So verstanden Brigham Young und Heber C. Kimball die Freimaurerei als verderbte Form eines antiken priesterlichen Tempelritus.[8] Ein Autor schrieb später, die Freimaurerei sei eine „Institution, deren Ursprung viele Jahrhunderte in der Vergangenheit liegt und sie ist nur ein verderbtes Priestertum, das aus den Tempeln des Allerhöchsten gestohlen worden sei.” [9]
Joseph Fielding schrieb während der Nauvoo-Periode:
Viele sind der Organisation der Freimaurer beigetreten. Das scheint ein Trittstein oder eine Vorbereitung für etwas anderes gewesen zu sein, den wahren Ursprung der Freimaurerei. Das habe ich auch gesehen und ich freue mich darüber...Ich habe genügend beweise dafür, dass Joseph nicht gefallen ist. Ich habe ihn gesehen, nachdem er, wie vorher gesagt, den Ursprung der Freimauererei gegeben hat.[10]
Heber C. Kimball schrieb über die Begabung:
Wir haben durch den Propheten einige kostbare Dinge über das Priestertum erhalten, die unsere Seelen veranlassen, zu frohlocken. Ich kann sie euch nicht auf Papier geben, denn sie dürfen nicht aufgeschrieben werden. Daher müsst ihr kommen und sie für euch selbst erhalten... Es gibt eine Ähnlichkeit zum Priestertum in der Freimaurerei. Bruder Joseph sagt, die Freimaurerei sei aus dem Priestertum entnommen worden, sei aber verfallen. Doch sind viele Dinge vollkommen. [11]
Für Josephs Zeitgenossen steckte also viel mehr in der HLT Tempelbegabung als aufgewärmte Freimaurerei. Keiner von den Freunden Josephs beschwerte sich, er habe einfach ein Fraumaurerritual an seine eigenen Zwecke angepasst. Sie waren sich zwar der gemeinsamen rituellen Elemente bewusst, verstanden aber sehr wohl, dass Joseph etwas wiederhergestellt hatte, das sowohl rituell als auch theologisch aus alter Zeit stammte und von Gott gegeben war.
Kritiker haben angemerkt, dass die Einführung Josephs in die Freimaurerei (15. bis 16. März 1842) seiner Einführung der vollständigen Tempelbegabung unter den Heiligen (4. Mai 1842) vorausging. Daher behaupten sie, Freimaurerei sei ein notwendiger Bestandteil von Josephs selbst erstellter „Offenbarung” der Tempelzeremonien der Nauvoo-Zeit.
Ein HLT-Autor macht jedoch darauf aufmerksam, dass zur Geschichte der Begabung mehr dazugehört, als Kritiker der Kirche zugeben wollen.
Die Bemerkung von Appleby findet sich in seinem Tagebuch unter dem Datum 5. Mai 1841, ein bisschen weniger als ein Jahr bevor Joseph in die Freimaurerloge von Nauvoo aufgenommen wurde. [13] Es gibt eine Menge mehr historischer Hinweise darauf, dass Joseph Smith das Begabungsritual der Nauvoozeit kannte, mit seine Ausdrucksweise, seiner Kleidung und Theologie lange bevor er Freimaurer wurde.
Als Beweis dieser Tatsache sehen wir, dass Joseph Smith bereits bei seiner Aufnahme bei den Freimaurern Dinge erklärte, die die Freimaurer selbst nicht begriffen hatten. Ein Zeuge schreibt:
Es ist bemerkenswert, dass manche der Ähnlichkeiten zwischen der Begabung und Freimaurerei, die von Kirchenkritikern hervorgehoben werden, nur oberflächlich sind. Zum Beispiel konzentrieren sich Kritiker auf die gemeinsame Verwendung von architektonischen Elementen auf dem Salzseetempel und in der Freimaurerei, obwohl die Begabung keinen Bezug auf solche Elemente nimmt. In fast jedem Fall haben gemeinsame symbolische Formen verschiedene Bedeutungen und sollten daher nicht als genaue Parallelen betrachtet werden.
Es sollte auch hervorgehoben werden, dass die Ziele der Freimaurerei und der HLT Begabung nicht die gleichen sind. Beide lehren wichtige Wahrheiten, aber die Wahrheiten, die sie lehren, sind andere. Die Freimaurerei lehrt über die Beziehung des Menschen zu seinen Mitmenschen und bietet kein Mittel der Errettung; d.h. es ist keine Religion. Die Tempelbegabung lehrt andererseits über die Beziehung des Menschen zu Gott, und Heilige der Letzten Tage halten sie für wesentlich für Erhöhung im Nachherdasein.
Joseph Smiths Kritiker wollen ihn als einen intellektuellen Dieb abstempeln, indem sie behaupten, dass er einige der rituellen Elemente der Freimaurerei stahl, um die Tempelbegabungszeremonie der Nauvoozeit zu schaffen. Die größten Schwierigkeiten dieser Theorie sind die Fakten, dass:
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