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Einige Kritiker klagen, dass Joseph Smith mit unmoralischen Handlungen rang. Sie behaupten, dass es das war, was ihn schließlich dazu bewegte, die Vielehe zu lehren.
G.D. Smith folgt der Tradition von Brodie, indem er Joseph Smith als von sexuellen Bedürfnissen motiviert darstellt. Er versichert uns, dass „eine Untersuchung der Pubertät von Joseph Smith durch seine Schriften einige Strukturen und Ereignisse aufdecken würden, die bedeutsam sein könnten, um zu verstehen, was seine polygame Neigung herbeführte” (pp. 15–16). Der Leserin wird geraten, so denken wie Freud, der ja alles mögliche auf sexuelle Probleme zurückgeführt hat.
Joseph, so wird uns gesagt, „war mit ungewissen Gefühlen konfrontiert, was er später sündhaft nannte, und zwar zu einer Zeit, wenn Jungen mit der Pubertät beginnen. (p. 17).[1] Nun folgert G. D. Smith, dass uns das ahnen lässt, der er sich auch die kuriosen Gedanken eines gefühlstiefen Teenagers bezieht. (p. 17). G. D. Smith vermutet, dass Josephs spätere „geheimnisvolle Worte”, die beschreiben wie er in Verfehlungen verfiel und gegen vieles sündigte, er Sex damit meint.
Wie Sigmund Freud es demonstriert hat, kann jede Erzählung sexualisiert werden. In diesem Falle ist der einzige Beleg einer sexuellen Komponente von Josephs Sünden die Vermutung und das Gedankenlesen von G D. Smith.
Er vermutet, dass das Buch Mormon Josephs Gemüt und vorherrschende Gedanken widerspiegelt, und meint, das eine ausführliche Darstellung in den Ausdrücken des Buch Mormons gefunden werden kann etwa wie „dem Wollen des Fleisches und des Bösen, das darin ist” (2. Nephi 2:29) (p. 17). Oder auch nicht. Diese Ausdrucksform im Buch Mormon „Dem Wollen des Fleisches” kann kaum auf sexuelle Angelegenheiten beschränkt sein. Nephi merkt an, dass wenn er sich irrt in dem, was er schreibt, „so hat man sich vor alters auch geirrt; nicht, daß ich mich mit anderen Menschen entschuldigen möchte, sondern wegen der Schwäche, die in mir ist gemäß dem Fleische, möchte ich mich entschuldigen.” (1. Nephi 19:6). Sicherlich bedeutet das nicht, dass Nephis Fehler im Berichteschreiben ich von sexueller Sünde ableiten. „Durch das Gesetz”, so finden wir von Smith zitiert, „ist kein Fleisch gerechtfertigt. . . , kein Fleisch kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade des heiligen Messias” (2. Nephi 2:4, 8). Eindeutig bezieht sich „Fleisch” auf den uneinsichtigen Menschen, nicht speziell oder nur auf sexuelle Sünde.
Die King-James Bibel, die die Buch-Mormon-Sprache inspiriert hat, beschreibt in gleicher Weise die Wiedergeburt eines Christen als Sohn Christi, „die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.” (Johannes 1:13) Offensichtlich bezieht sich das „Wollen des Fleisches” nicht nur auf sexuelle Wünsche, sondern auf jede Sinnlichkeitr des Menschen, der „ein Feind Gottes“ ist. (Mosia 3.19; 16:5) Solch ein Gebrauch hat eine ehrwürdige Geschichte in der Christenheit. Es ist schwer vorstellbar, dass G. D. Smith nichts davon wusste.
G. D. Smith erwähnt, dass Joseph zugab, der Laster und Torheiten schuldig zu sein und schlussfolgert, nach einer Bibelauslegung von Webster’s American Dictionary, dass diese Formulierung große und kleine Sünden beinhaltet, was möglicherweise Sex einbezieht, aber nicht darauf beschränkt ist. (pp. 17–18). Seine Betrachten von Webster ist nicht gerade ehrlich. Er zitiert Websters zweiter Definition von Lasterhaftigkeit als „,alle Akte der Unmäßigkeit, Unzucht und dergleichen' sowie 'Hemmungslosigkeit in Bezug auf Leidenschaften und Gelüste, die an sich harmlos sind'”. (p. 17). Die erste Definition jedoch ist einfach „Ein Fleck, ein Defekt, ein Fehler, ein Makel.” [2] Smith charakterisiert ebenfalls Torheit als einen „unsinnigen Akt, welcher höchst sündhaft ist und verhält sich gegensätzlich zu den Gesetzen Gottes oder der Menschen, Sünde, skandalöse Verbrechen, das was moralische Grundsätze verletzt und Täter entehrt.“ (pp. 17–18). Doch wieder hat Smith eine frühere Definition in Webster ignoriert, welche Laster als nur eine schlechte oder unsinnige Tat beschreibt, nicht hoch kriminell, ein Akt, der im Widerspruch zu den Geboten der Vernunft oder mit den gewöhnlichen Regeln der Klugheit steht . . . . Deshalb sprechen wir von den Torheiten der Jugend.”[3]
Damit Smiths Auslegung brauchbar ist, müssen wir akzeptieren, dass Joseph in seinen persönlichen Geschichten ernste oder grobe moralische Verstöße zugegeben hat. Es gibt aber auch andere zeitgenössische Definitionen für die Fachausdrücke, die J. verwendete - speziell was die Jugend angeht. Sie konnotieren lediglich kleinere Unvollkommenheiten. Dennoch ist dieses dubiose Argument ein Beweis dafür, dass G. D. Smith Josephs persönliche Schreiben anführt.
Es ist schade, dass G. D. Smith nicht tiefer geht, die Geschichte Josephs zu analysieren. Der Bericht von 1838 macht die Absichten des Propheten erkennbar.
Joseph blockt ausdrücklich die Interpretation, die G. D. Smith zu entwickeln wünscht. Warum sollten wir Josephs Zeugnis von 1832 so akzeptieren, wie G. D. Smith es mit seiner verzerrten Interpretation darstellt, während eine alternative Erklärung ignoriert wird, die durch Josephs andere Erklärungen unterstützt werden? Zwei Seiten später gibt G. D. Smith in diesem Punkt nach, als er Josephs Charakterisierung von Lastern und Torheiten zitiert „als einen leichten und zu oft ein eingebildeten Geist, der eine dümmliche und nichts sagende Konversation zur Schau stellt” (S. 20). Wenn dem so ist, warum also der Versuch, Josephs zugegebene Unvollkommenheiten zu sexualisieren? Doch innerhalb von wenigen Seiten wurde es für G. D. Smith zu einer fundierten Tatsache, dass „eine andere Offenbarung, die — es scheint fast so — Joseph Smith jugendliche Sorgen über sündhaftes Denken und Benehmen nochmals ins Gedächtnis ruft und wiederholt . . . ‚ Du sollst nicht Ehebruch begehen; und wer Ehebruch begeht und nicht umkehrt, soll ausgestoßen werden.’(LuB 42:24)” (S. 49). Doch solch eine Analyse hängt vollständig von dem ab, was G. D. Smith misslang zu kreieren — einen jugendlichen Joseph, der mit sexuellen sündhaften Gedanken und Benehmen ringt.
G. D. Smiths anderer Beweis von Josephs Teenagerjahren besteht aus einem kurzen Verweis zu den eidesstattlichen Erklärungen von Hurlbut Howe. Auch hier zitiert er einfach aus den Schriften der üblichen Verdächtigen, ohne sich die Mühe zu machen, auf die Quellenkritik oder die problematischen Elemente in diesen späteren, feindseligen Berichten hinzuweisen. [5]
Es gibt keinen Beleg aus Josephs frühesten Schriften, dass er übermäßige Probleme mit unmoralischen Gedanken oder Benehmen hatte. Solch eine Interpretation ergibt sich daraus, den Text zu verdrehen, andere Möglichkeiten zu ignorieren und Josephs direkte Erklärung zu ignorieren, was er mit den Worten meint, die die Kritiker verdrehen. Dass sie nichts Besseres vorweisen können, lässt vermuten, dass keine Beweise für ihre Behauptung existieren.
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