
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
< Joseph Smith | Rechtsfragen
Joseph Smith wurde 1826 wegen „Hellseherei” vor Gericht gestellt.
Eine Betrachtung der relevanten Dokumente zeigt, dass:
Es ist wahrscheinlich, dass die gerichtliche Anhörung nicht so sehr aus dem Grund veranlasst wurde, weil Joseph ein Schatzgräber gewesen wäre, sondern vielmehr deshalb, weil er Einfluss auf Josiah Stowell hatte. Josiah Stowell war einer der ersten, der an Joseph Smith glaubte. Sein Neffe war deshalb wahrscheinlich sehr besorgt und wollte wenn möglich ihre Beziehung zerstören. Es gelang ihm nicht. Die gerichtliche Anhörung verfehlte ihren Zweck und wurde Jahrzehnte später nur zu dem Zweck wieder zum Leben erweckt, um anderen Menschen in einer anderen Kultur gegenüber Joseph Smith verschiedener Verbrechen zu beschuldigen.
Wenn man den Zusammenhang des Falles versteht, verschwindet jede Bedrohung, die er für die prophetische Integrität Josephs hätte haben können.
Im Frühjahr 1825 besuchte Josiah Stowell Joseph Smith, „da er gehört hatte, dass er bestimmte Schlüssel besaß, mit denen er Dinge wahrnehmen könne, die dem natürlichen Auge unsichtbar sind.”[1] Josiah Stowel wollte, dass ihm Joseph Smith in seinem Unterfangen helfe, einen Schatz in einer alten Silbermine zu finden. Joseph zögerte, doch Stowell überzeugte ihn, indem er ihm einen hohen Lohn anbot. Nach Gerichtsakten sagte Stowell, dass Joseph, indem er einen Seherstein benützte, „durch den Stein schaute und Josiah Stowels Haus und die Umgebung um das Haus richtig beschrieb, während er in Palmyra bei Sampson Stowell war, dass er durch besagten Stein über einen angemalten Baum sprach, auf den eine Menschenhand gemalt war.”[2]
Joseph und sein Vater reisten im November 1825 ins südliche New York. Es war nachdem die Ernte eingebracht war und Joseph den Besuch dieses Jahres am Hügel Cumorah beendet hatte. Sie waren mit Stowell und den Arbeitern weniger als einen Monat beim Graben nach der Mine dabei. Schließlich überzeugte ihn Joseph damit aufzuhören. „Nachdem wir für den alten Herrn ungefähr einen Monat gearbeitet hatten, überzeugte ihn Joseph, die Aktion zu beenden.”[3]
Joseph arbeitete noch weiter in der Gegend für Stowell und andere. Er wohnte im Haus von Isaac Hale und traf dort Emma Hale, die der „Schatz” war, den er aus dem Unternehmen gewann.
Im März des folgenden Jahres zeigte der Sohn oder der Neffe von Stowell (je nachdem, welchem Bericht man folgt) Joseph an und er wurde vor Richter Neely gebracht. Das angebliche Gerichtsprotokoll kam von Fräulein Pearsall. „Der Bericht der Anhörung wurde von seiner Nichte, Emily Pearsall, aus Neelys Prozessberichtsbuch gerissen und nach Utah mitgenommen, als sie dorthin ging, um unterm episkopalen Bischof Dianiel S. Tuttle eine Mission zu erfüllen.”[4] Dies wird weiterhin der Pearsall-Bericht genannt, obwohl ihn Neely nach ihrem Tod besaß. Es ist interessant, dass die erste veröffentlichte Version dieses Berichtes erst nach dem Tod von Fräulein Pearsall erschien.
William D. Purple machte während der Verhandlung Notizen und sagt uns „Im Februar 1826 waren die Söhne von Herrn Stowell ....sehr erzürnt auf Smith,....sie sahen, dass der jugendliche Seher unbegrenzte Kontrolle über die Illusionen ihres Vaters....Sie veranlassten die Festnahme Smiths als Vagabund ohne sichtbare Mittel für den Lebensunterhalt.”[5]
Hingegen sagt der Pearsall-Bericht: „Auf Eid von Peter G. Bridgeman [Josiah Stowells Neffe] einen Haftbefehl ausgestellt, der mich informierte, dass ein Joseph Smith von Bainbridge eine ordnungswidrige Person und ein Betrüger sei...dem Gericht vorgeführt am 20. März 1826.”[6]
So haben wir also das, was der „Prozess von 1826 gegen Joseph Smith” genannt wurde, obwohl die Aufzeichungen zeigen, dass das nicht wirklich ein Gerichtsverfahren war. Viele Jahre lang haben die HLT Gelehrten Francis Kirkham, Hugh Nibley und andere ernsthafte Zweifel darüber geäußert, dass ein solches Verfahren überhaupt stattgefunden hätte.
Es war leicht, die Realität des Verfahrens von 1826 zu bezweifeln, bis 1971 die Rechnungen von Richter Albert Neely und Polizist Philip De Zeng gefunden wurden. Diese Dokumente wurden von ihrem behaupteten Fundort von Dr. Wesley Walters, einem wohlbekannten antimormonischen Autor entfernt. Walters schrieb:
Die Handlungsweise von Walters und Poffarl hat den Wert der Dokumente geschmälert. Indem sie die Dokumente entfernt und nur unter Androhung rechtlicher Schritte durch die Verwaltung des Kreises zurückgaben, haben sie die Möglichkeit geschaffen, dass sie Dokumente gefälscht haben könnten. Allgemein werden sie als authentisch angesehen, doch jetzt gibt es immer Raum für Zweifel.
Es ist interessant, dass Kritiker zur Zeit von Joseph Smith das Verfahren von 1826 nicht beachteten.
Die Anziehungskraft dieses Ereignisses für spätere Generationen liegt jedoch darin, dass:
Viele Menschen um 1800 sahen keinen Unterschied zwischen dem, was spätere Generationen als „Magie” bezeichneten und religiös motivierten Handlungen, die in der Bibel verzeichnet sind, wie der Silberbecher Josefs (siehe Genesis 44:2,5), aus dem er wahrsagte (was auch von den umgebenden Heiden gemacht wurde und als Wasserwahrsagerei bezeichnet wurde)[8] oder Aarons Stab mit seiner göttlich verursachten Macht.(Exodus 7:9-12)
Die Bibel berichtet, dass Jakob Stöcke benutzte, um zu verursachen, dass Labans Vieh gefleckte Junge warf (siehe Genesis 30:37-39). Man kann sich nur vorstellen, was die Kritiker sagen würden, wenn Joseph Smith so etwas versucht hätte!
Zur Zeit von Joseph Smith beschäftigten sich andere christliche Führer mit Praktiken, die man heute 'okkult' nennen würde. Quinn bemerkt z.B. dass „eine Zeitschrift aus Massachusetts zustimmend schreibt, dass ein örtlicher Geistlicher eine gegabelte Wünschelrute benutzte... Ähnlich schrieb ein methodistischer Geistlicher 23 Jahre später, dass ein Mitgeistlicher in New Jersey bis in die 1830-er eine Wünschelrute benutzt hatte, um vergrabene Schätze zu lokalisieren und die 'Geister die vergrabene Münzen bewachen'...”[9]
[Bearbeitung nötig]
FAIR is a non-profit organization dedicated to providing well-documented answers to criticisms of the doctrine, practice, and history of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.
We are a volunteer organization. We invite you to give back.
Donate Now