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< Mormonismus und die Natur Gottes(Weitergeleitet von Himmlische Mutter)
"Wie Gott werden," Evangeliumsthemen (LDS.org):
Eliza R. Snow, eine Dichterin, die in der Kirche auch Führungsaufgaben hatte, freute sich über die Lehre, dass wir in vollkommener und umfassender Weise Gottes Kinder sind. Sie schrieb: „Ob ich gleich dich Vater nannte / durch des Geistes heilgen Trieb, / bis es du mir offenbartest, / mir es ein Geheimnis blieb.“ Den Heiligen der letzten Tage ist ebenfalls bewusst, dass ihre göttliche Herkunft nicht nur von einem himmlischen Vater, sondern auch von einer himmlischen Mutter herrührt. Diese Lehre brachte Eliza R. Snow mit folgenden Worten zum Ausdruck: „Sind im Himmel Eltern einzeln?“ Die Antwort lautet unmissverständlich: „Die Vernunft weist solches fort. Und sie sagt mit Kraft und Klarheit: / ‚Du hast eine Mutter dort!“45 Dieses Wissen spielt eine wichtige Rolle in der Lehre der Kirche Jesu Christi. Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte: „Unsere Theologie beginnt mit himmlischen Eltern. Unser höchstes Streben geht dahin, so zu werden, wie sie sind.”[1]
Weil HLT-Theologie die Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo) ablehnt als eine nachbiblische Hinzufügung zum christlichen Glauben, und weil sie Gott als in einer menschlichen Form verkörpert sehen, während sie das trinitarische Glaubensbekenntnis ablehnen, erscheint es logisch und fast zwangsläufig, dass unser Himmlischer Vater ein weibliches Gegenstück hat. Das leuchtet besonders ein, wenn man bedenkt, dass die HLT die Lehre der Theosis oder menschlicher Gottwerdung vertreten. Demnach teilt die Himmlische Mutter die Elternschaft mit dem Vater und teilt seine Eigenschaften der Vollkommenheit, Heiligkeit und Herrlichkeit.
Es gibt Belege für diese Lehre im alten Israel [2] und im Buch Mormon.[3]
Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter.[4] Eliza R. Snow verfasste ein Gedicht, (das später zu einem Lied vertont wurde), das den bekanntesten Ausdruck dieser Lehre gibt:[5]
Im Jahr 1909 schrieb die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith:
Der Mensch [wurde], als Geist, von himmlischen Eltern gezeugt und geboren … [und wuchs] in den ewigen Wohnungen des Vaters zur Reife heran... Alle Männer und Frauen gleichen dem universellen Vater und der universellen Mutter und sie sind buchstäblich Söhne und Töchter der Gottheit....[6]
Die Erklärung von 1995, herausgegeben von der Ersten Präsidentschaft und vom Rat der Zwölf Apostel mit dem Titel Die Familie – eine Proklamation an die Welt besagt, dass alle Männer und Frauen Kinder von himmlischen Eltern (Mehrzahl) sind, was auf die Existenz einer Mutter im Himmel hinausläuft, [7]
Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung...
Trotz dieses Glaubens, spielt die Mutter im Himmel nahezu keine Rolle in der Anbetung oder in der Lehre jenseits was oben aufgeführt wurde. Es wird von den Mitgliedern nicht für korrekt gehalten, zur Mutter im Himmel zu beten, da es keine prophetischen Beispiele dafür gibt. Mitglieder der Kirche beten wie der Erlöser es gelehrt hat: „Unser Vater im Himmel....” (Matthäus 6:9, 3. Nephi 19:19-21, 3. Nephi 17:15, 3. Nephi 18:21, 3. Nephi 19:19-21), {Betonung hinzugefügt.)
Wie Präsident Gordon B. Hinckley bemerkte:
Logik und Vernunft legen sicherlich nahe, daß wir, wenn wir einen Vater im Himmel haben, auch eine Mutter im Himmel haben. Diese Lehre scheint mir sehr einleuchtend zu sein. Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.... Daß wir nicht zu unserer Mutter im Himmel beten, bedeutet nicht, daß wir sie in irgendeiner Weise herabsetzen oder verunglimpfen.... keiner von uns kann die Herrlichkeit von ihr, von der wir keine offenbarte Kenntnis haben, vergrößern oder schmälern.[8]
Die Enzyklopädie des Mormonismus schreibt:
Aus berufenen Quellen wie der Heiligen Schrift und modernen Prophezeiungen schlussfolgern die Heiligen der Letzten Tage, dass es sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter gibt.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehnt die Vorstellung, die in manchen Religionen herrscht, ab, dass der Geist oder die Seele jedes einzelnen Menschen ex nihilo geschaffen wird. Stattdessen nimmt sie die folgende wesentliche Lehre, die in der Heiligen Schrift von Paulus formuliert worden ist, wörtlich: „So bezeugt der Geist selber unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.” Diese und andere Schriftstellen betonen nicht nur, dass eine geschwisterliche Beziehung zwischen den Geistern besteht, sondern dass sie auch Erben Gottes sind und eine gemeinsame Erbschaft mit Christus besitzen Römer 8:16-18, Maleachi 2:10).
Die Heiligen der Letzten Tage glauben, dass alle Menschen auf dieser Erde, die jemals gelebt haben oder noch leben werden, buchstäbliche Nachkommen Gottes des Ewigen Vaters sind (Numeri 16:22; Hebräer 12:9). Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist die Voraussetzung dafür, Eltern zu werden, die Verbindung eines Vaters und einer Mutter, sowohl bei der Erschaffung von Geistern im vorirdischen Dasein als auch von psysischen Körpern auf der Erde. Nur gemeinsam mit einer Himmlischen Mutter kann der Himmlische Vater den Titel „Eltern” tragen. Aufgrund dieser Vorstellung glauben die Heiligen der Letzten Tage, dass die Himmlische Mutter dem Himmlischen Vater an Herrlichkeit, Vollkommenheit, Mitgefühl, Weisheit und Heiligkeit gleicht.
Elohim, der Titelname Gottes, deutet auf den Plural des kanaanitischen El oder des hebräischen Eloah hin. Es wird im Hebräischen verschiedenartig kombiniert, um den höchsten Gott zu beschreiben. Elohim ist der hoheitsvolle Titel der höchsten Gottheit. In Genesis 1:27 heißt es: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie” (Betonung hinzugefügt), was so interpretiert werden kann, dass „Gott” im Plural gemeint ist.
Für die Heiligen der Letzten Tage ist das Konzept der ewigen Familie mehr als nur ein Glaubensgrundsatz. Es ist ein Konzept, das ihre Lebensweise bestimmt. Es ist der ewige Plan des Lebens, das sich vom vorirdischen Leben über das Leben nach dem Tod hinaus erstreckt.
Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter, wie in mehreren Berichten aus jener Zeit überliefert wird. Auf der Basis jener Lehre entstand ein Lied, das die Heiligen der Letzten Tage lernen, singen, zitieren und schätzen: „O mein Vater” von Eliza R. Snow. Präsident Wilford Woodruff nannte dieses Lied eine Offenbarung (Woodruff, p. 62).
- Sind im Himmel Eltern einzeln? Die Vernunft weist solches fort, Und sie sagt mit Kraft und Klarheit: „Du hast eine Mutter dort!” Wenn vorüber dieses Leben, Dieser Leib dem Staube gleich, Dann werd ich mit Freuden jauchzen, Vater, Mutter, treffen euch. [Lied Nr. 190]
1909 veröffentlichte die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith eine Erklärung über die Herkunft des Menschen, in der gelehrt wird, dass „der Mensch als Geist von himmlischen Eltern gezeugt und geboren und in den ewigen Wohnungen des himmlischen Vaters bis zur Mündigkeit aufgezogen wurde” und ein „Abkömmling celestialer Herkunft” ist und dass „alle Männer und Frauen dem universalen Vater und der universalen Mutter ähnlich und buchstäblich die Söhne und Töchter einer Gottheit sind” (Smith, pp. 199-205).
Der Glaube, dass es eine Mutter im Himmel gibt, die Gottes Partnerin in der Schöpfung und Fortpflanzung ist, ist nicht dasselbe wie der besondere Nachdruck, der in der katholischen Tradition auf die Mariologie gelegt wird.
Heute ist der Glaube an eine lebende Mutter im Himmel vorbehaltlos im Gedankengut der Heiligen der Letzten Tage enthalten. Obwohl in der Heiligen Schrift nur Andeutungen vorhanden sind, bezeugen Äußerungen, die von Präsidenten der Kirche im Laufe der Zeit gemacht worden sind, dass die Menschheit sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter hat.[9]
Beim Versuch zu ergründen, warum es nur geringe und vage Belege für eine Himmlische Mutter in der HLT-Theologie gibt, sind Mitglieder, die gute Absichten gehabt haben mögen aber keine Inspiration oder Vollmacht, über diese Sache zu sprechen, zu falschen Schlussfolgerungen gekommen. Wahrscheinlich ist die üblichste schlechte Erklärung für unseren Mangel an Informationen die Idee, dass sie von unserem Himmlischen Vater vor Blasphemie geschützt wird, die er und sein Sohn ertragen. Es handelt sich um eine falsche Zuschreibung von Vorstellungen aus der Zeit der höfischen Minne und der Romantik, die einst in der westlichen Literatur, den Umgangsformen und in der Sexualpolitik eine wesentliche Rolle spielten. Diese Art von zu schürzenden Idealen waren Jahrhunderte bevor die Kirche wiederhergestellt wurde, in der westlichen Kultur tief verwurzelt.
Wir haben keinen Beleg darüber gefunden, dass ein Kirchenführer, männlich oder weiblich über die himmlische Mutter durch die Unklarheit in der HLT-Lehre über sie als geschützt gesprochen hätte. Obwohl dies einmal eine weit verbreitete Idee war, scheint es nicht mehr als eine spekulative Volksweisheit zu sein, die durch keine prophetische Offenbarung unterstützt wird.
Wenn, wie Präsident Hinkley oben zitiert wird, ein Gebet zur Himmlischen Mutter nichts zu ihrer Herrlichkeit hinzufügen oder vermindern kann, dann wird eine Lästerung gegen sie ihr auch nicht schaden. Sie braucht keinen Schutz von uns.
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