Frage: Was glauben Mormonen von Engeln?

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Frage: Was glauben Mormonen von Engeln?

Kritiker lehnen die Vorstellung der HLT ab, dass Engel einst sterbliche Menschen waren und behaupten statt dessen, dass sie besondere Geschöpfe Gottes sind und Menschen niemals Engel werden können. Sie zitieren Psalm 148:2 und 5

„Lobt ihn, all seine Engel, lobt ihn, all seine Scharen... Loben sollen sie den Namen des Herrn; denn er gebot, und sie waren erschaffen.”

Man ist allzu leicht versucht, Psalm 148:2 und Psalm 148:5 aufzuschlagen und nachzusehen, was in den dazwischenliegenden Versen steht. Und in der Tat, wenn man die Bibel wirklich öffnet und sie nicht nur auf das Rednerpult wirft und emphatisch aufknallt, [1] erfährt man, dass die Verse 3 und 4 die Mahnung an die Sonne, den Mond und die Sterne, an die Himmel und an die Wasser über dem Himmel enthalten, Gott zu preisen. Gott erschuf alles, einschließlich uns, einschließlich der Engel, einschließlich des physischen Universums. Es gibt keinen direkten Zusammenhang, der darauf hindeutet, dass Engel nicht zur menschlichen Spezies gehören, sie sind lediglich Menschen in einem anderen Entwicklungsstadium oder spielen eine andere Rolle. Dass viele heute glauben, Engel wären eine andere Art, ist weder eine ursprünglich christliche, noch eine ursprünglich jüdische Lehre.

Dahood erklärt, dass im Alten Testament „sein Diener” ein anderer Ausdruck für Engel ist, beschrieben als Diener, die bereit sind, seinen hoheitlichen Willen auszuführen.[2] Engel sind Boten mit einer göttlichen Mission und die parallelen Strukturen von Psalm 148:2 weisen darauf hin, dass in diesem Falle die Engel Soldaten waren. McKeever und Johnson sind typisch für viele der nordamerikanischen biblischen Tradition, die im letzten Jahrhundert aufgetaucht ist, feindselig gegenüber Intellektuellen und Gelehrten, und bewusst verschlossen gegen den Einfluss von Jahrhunderten europäischer biblischer Wissenschaft, verwechseln sie den allgemeinen Begriff mit dem spezifischen, den Besitzanspruch mit dem Besitzer, könnte man sagen.

Sowohl der griechische Angelos als auch sein Gegenstück Malak bedeuten einfach „Bote”. Altjüdischer Brauch hat aus assyrischen Quellen ein paar ziemlich bizarre Vorstellungen für einige seiner halb-göttlichen Wesen übernommen, solche wie Cherubim, Cherubim - die zu allen Zeiten dem Tempeldienst zugehörige künstlerische Gebräuche sind, und darum symbolisch und abstrakt - sind keine Engel, die reale Wesen sind. In jedem Fall ist es schwierig zu sehen, wie eine Schriftstelle wie z.B. Psalm 148:2 irgendwie Gottes Fähigkeit begrenzt, Engel nach seinem Willen zu erschaffen, und wie er es will. Doch Bibel-Anbeter haben sich in ihrem Glauben an eine naive Allmacht nie davon abhalten lassen, sich zu widersprechen, auch wenn gesunder Menschenverstand sie zu offensichtlich gegenteiligen Interpretationen geführt hätte, (weil ihre Interpretationen auf widersprüchlichen Annahmen beruhen).

Hickenbotham [3] demonstriert, wie die HLT-Auffassung von Engeln ironischerweise biblischer ist als die Sicht der Bibel-Anbeter.

Die Schriften identifizieren Engel oft als dienende Geister. Psalm 104.4 sagt: „Du machst dir die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu deinen Dienern.” (Siehe auch Hebräer 1:7) und in Hebräer 1:13-14 steht: „Zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße? Sind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?” Wie schon früher gezeigt wurde, existierten wir vor unserer Geburt alle als Geister (siehe Matthäus 18:10 nimm zur Kenntnis, das in diesen Versen Engel Geister sein sollten). Und Menschen agieren oft wie Engel als Botschafter Gottes (Haggai 1:13;; Maleachi 2:7; 3:1; Matthäus 11:10; Markus 1:2; Luke 7:27). Diese Engel erscheinen als Männer und wurden von inspirierten Schreibern auch tatsächlich Männer genannt. Das ist in den Schriften belegt (Genesis 18:1-2; 19:1-2; Ezechiel 40:1-4 Matt. 28:2-6 Mark 16:5 Luke 24:3-4 Johannes 20:1-12 Apostelgeschichte 1:10 Hebräer 13:2 Offenbarung 21:17). Wir sind gleichermaßen angewiesen worden, Engel nicht anzubeten (Kolosser 2:18 Offenbarung 19:10 22:8-9; siehe auch Judas 13:15-16). Diese Vorschrift, Engel, die erscheinen, nicht anzubeten, wird nur im Bericht des Johannes in seiner Offenbarung erklärt, „Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und deine Brüder, die Propheten, und wie alle, die sich an die Worte dieses Buches halten. Gott bete an!” Offenbarung 22:8-9. So hat sich der Engel selbst als rechtschaffener Mann identifiziert, der als Engel und Botschafter zurückkehrte, gleichwie Moses, Elias und andere es getan haben. Matthäus 17:2 Mark 9:4 Lukas 9:30). Er war nicht nur einem Menschen gleich, sondern auch ein Bruder im Geiste. Offenbarung 19:10 und ein Sohn Gottes, was ein Mensch istNumeri 16:22 27:16 Apostelgeschichte 17:22-24 Epheser 4:6 Hebräer 12:9. Einige Christen schlussfolgern irrtümlicherweise, dass Engel geschlechtslos sind, weil Matthäus 22:30 diesen Glauben scheinbar unterstützt. Dies Schriftstelle beinhaltet nichts über die Fähigkeit von Engeln, sich fortzupflanzen, sondern erklärt nur ihren unverheirateten Zustand. Da Ehe und Fortpflanzung und Teil der Sterblichkeit oder der Erhöhung sind, scheint es klar, dass nicht erhöhte Engel, ob vorirdische Geister oder auferstandene Wesen, notwendigerweise alleinstehend sind. (Siehe LuB 132:15-17).[4]

Endnoten

  1. Obwohl dies in drastischeren Worten als der Autor sie je gewählt hätte, ausgedrückt wird, betrifft es nur „Südliche Baptisten”; Diese Haltung, die Bibel fast nur als magischen Talisman zu gebrauchen, ruft ein Zitat der modernen Renaissance Gelehrten ins Gedächtnis, Harold Bloom, in seinem berühmten Buch The American Religion (New York: Touchstone, 1992), 222:

    Sogar wenn Fundamentalisten auf die Unfehlbarkeit der Bibel beharren, unterlassen sie es, die Bibel tatsächlich zu lesen, weil ihnen ihre Sprache zu weltfremd und schwierig ist, um sie auch nur ansatzweise zu verstehen. Was übrig bleibt ist die Bibel als Gegenstand, welkes Leder, ein schließliches Symbol oder ein magischer Talisman. Criswell (ein anti-intellektueller Führer der fundamentalistischen Fraktion der Southern Baptist Convention) oder irgendeinen anderen fundamentalistischen Geistlichen zum Thema Bibel zu lesen ist eine buchstäbliche Unmöglichkeit, zumindest für mich, weil sie ohne irgendein Gefühl für Text oder für diesen Text über den Text schreiben. Sie schreiben über ihre eigenen dogmatischen, gesellschaftlichen, kulturellen, moralischen und sogar wirtschaftlichen Überzeugungen und zitieren einfach Bibelstellen mit fanatischem Eifer, ganz gleich, ob diese nun in irgendeiner Weise den Punkt erhellen, um den sich die Überzeugungen drehen, oder auch nur sich ihm annähern oder nicht. Sie werden auch zitiert, als ob sie sich selbst interpretierten und waren in Ihren Ansichten vollkommen transparent.

  2. Mitchell Dahood, S.J., Psalms III: 101-150. Anchor Bible, Vol. 1970 (Garden City, New York: Doubleday, 1970), 13.
  3. Ein evangelikaler Christ, der unter dem Pseudonym J.P. Holding schreibt, gab Mormonism 101 alles andere als eine gute Bewertung, auch wenn man annehmen würde, dass sie alle auf derselben Seite wären. Einer der Gründe war das Versäumnis des Autors, sich mit der neuen Generation von Amateur-HLT-Apologeten (das sind keine BYU-Professoren, keine Generalautoritäten) auseinanderzusetzen, die neuerdings aufgetaucht sind.
  4. Michael W. Hickenbotham, Answering Challenging Mormon Questions: Replies to 130 Queries by Friends and Critics of the LDS Church (Bountiful, Utah: Horizon Publishers, 1995), #54.