Änderungen der Lehre

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Ändert sich die Mormonenlehre ständig?


  • Es wird geltend gemacht, dass Mormonenlehre sich ständig ändert und Versuche, sie zu definieren voller Tücken sind.
  • Es wird geltend gemacht, das die Vorstellung, dass die Worte lebender Propheten die Worte toter Propheten ablösen, vor kurzem hervorgehoben wurden.
  • Es wird geltend gemacht, dass Mormonenlehre schwer definierbar ist, - wenig gilt als offizielle Lehre, was es leicht macht, gewisse Lehren zurückzuweisen, wenn sie unliebsam oder unmodern werden.
  • Es wird geltend gemacht, dass Kirchenführer abgeneigt sind, eindeutige Statements der Lehre abzugeben.

Quellen der Kritik

LDS Newsroom, "Ein Zugang zur Lehre der Mormonen"

LDS Newsroom


Apostel und Propheten sind menschlich, fehlbar und unterliegen ihrer eigenen Meinungen und Emotionen wie der Rest der Menschheit. Das mindert nicht ihre Befugnis, im Namen Gottes über Angelegenheiten zu sprechen, die unsere ewige Erlösung bestimmen. Wir schenken den Worten der lebenden Propheten Beachtung, die berufen wurden, die Kirche in unserer Zeit zu leiten, und verlassen uns auf die Standardwerke und zu helfen, diese Lehren zu verstehen und zu bestätigen.


Es wird von einigen geltend gemacht, dass die Kirche oft ihre Lehre ändert. Sie weisen auf die Lehren der frühen Kirchenführer wie Brigham Young (zitieren ihn oft aus dem Journal of Dscourses) und kritisieren heutige Kirchenführer dafür, nicht alle Verkündigungen zu akzeptieren oder umzusetzen, die von diesen frühen Kirchenführern niedergeschrieben wurden.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wird von einem lebenden Propheten geleitet, der bevollmächtigt ist, anstelle Des Herrn zur Kirche zu sprechen, um die Angelegenheiten unserer Tage zu anzusprechen. Wir schätzen die Worte und Lehren der Propheten, die in der Vergangenheit gelebt haben. Wir aufgefordert, die Schriften zu studieren, damit wir die Lektionen anwenden können, die von diesen großartigen Menschen für unser gegenwärtiges Leben gelehrt wurden. Jeder Prophet, der gelebt hat, war berufen in seiner bestimmten Zeit zu lehren und sein Volk zu führen. Den Situationen, denen wir in heutigen Gesellschaft gegenüberstehen, sind einzigartig für uns, und damit umzugehen erfordert fortlaufende Führung eines lebenden Propheten.

Wir haben Glück, so viele detaillierte Lehren von frühen Propheten der Wiederherstellung zu haben. Es gibt viel Weisheit zu gewinnen, indem man ihren Rat studiert. Es ist jedoch nicht vernünftig zu erwarten, dass alles, was von Joseph Smith oder Brigham Young gelehrt wurde, für uns heute anwendbar ist. Viele Dinge, die diese Männer gelehrt haben, waren relevant für die Kirche des 19. Jahrhunderts. Um uns zu helfen zu bestimmen, wie die Lehren der verstorbenen Propheten in unserem gegenwärtigen Leben anwendbar sind, haben wir einen lebenden Propheten.

1981 sagte Ezra Taft Benson:

Der lebende Prophet ist für uns wichtiger als ein verstorbener Prophet
Aus den Offenbarungen Gottes an Adam konnte Noach nicht erfahren, wie er die Arche bauen sollte. Noach brauchte dafür selbst Offenbarungen. Darum ist, was euch und mich angeht, der wichtigste Prophet der jetzt lebende. Ihm offenbart der Herr gegenwärtig seinen Willen in bezug auf uns. Darum sind die Worte des Propheten, die wir jeden Monat in den Zeitschriften unserer Kirche lesen können, das Wichtigste, was wir überhaupt lesen können. Unser Marschbefehl für die nächsten sechs Monate ist jeweils in den Ansprachen von der Generalkonferenz enthalten, die in den Zeitschriften der Kirche abgedruckt werden.
Hütet euch also vor denen, die die verstorbenen Propheten gegen die lebenden ausspielen wollen, denn die lebenden Propheten haben stets Vorrang.[1]

Propheten sind keine Wissenschaftler. Ihre Ansichten über Wissenschaft neigen dazu, die vorherrschende Ansichten der Zeit widerzuspiegeln. Zum Beispiel äußerte Brigham Young zahlreiche Meinungen bezüglich Wissenschaft, die heute für witzig oder gar absonderlich gehalten werden, solche wie die Annahme, dass Sonne und Mond bewohnt sind.

Heutige Propheten sind nicht mehr immun gegen die Ansichten ihrer Zeit. Am 14. Mai 1961 erklärte der Apostel (und spätere Kirchenpräsident) Joseph Fielding Smith, „Wir werden niemals einen Menschen in den Weltraum schicken. Diese Erde ist die Sphäre des Menschen und es war nie beabsichtigt, dass er von dort fortgeht.“ Soviel die Kritiker dies als falsche Prophezeiung erklären mögen, ist es vernünftig zu erwarten, dass die Kirche sowas im Licht der gegenwärtigen Erkenntnis lehrt?

Der Apostel (und künftige Führe der Kirche Christi) Petrus verleugnete Christus dreimal. Wenn man auf das Statement von Petrus den gleichen Standard anwenden würde wie auf die Propheten des 19. Jahrhunderts müsste man interpretieren, dass das bedeute, dass künftige Kirchenführer genötigt sind zu lehren, dass Christus nicht wirklich der Sohn Gottes ist. Doch Petrus wurde der Kopf der Kirche Christi und war also ein Prophet.

Joseph Fielding Smith legte dar, wie die Mitglieder vergleichen müssen, was Kirchenführer lehren und was in den Schriften steht.

Es macht keinen Unterschied was geschrieben wurde oder was irgendjemand gesagt hat, wenn das, was gesagt wurde im Widerspruch zu dem steht, was Der Herr offenbart hat, können wir es beiseite legen. Meine Worte und die Lehren von irgendeinem anderen Mitglied der Kirche, hohe oder niedere, wenn sich nicht mit den Offenbarungen übereinstimmen, brauchen wir sie nicht zu akzeptieren. Lassen Sie uns dies klarstellen. Wir haben die vier Standardwerke als Maßstab akzeptiert oder als Waage, durch die wir jedermanns Lehre ermessen. Man kann nicht Bücher von Generalautoritäten der Kirche als Norm in der Lehre akzeptieren, es sei denn sie stimmen mit dem offenbarten Wort in den Standardwerken überein..[2]

Fußnoten

  1. Ezra Taft Benson, "Den Propheten folgen - Vierzehn Grundprinzipien," Der Stern (Juni 1981).
  2. Joseph Fielding Smith, Doctrines of Salvation, comp. Bruce R. McConkie, 3 vols., (Salt Lake City: Bookcraft, 1954–56), 203.